Ericsson bringt GSM in Flugzeuge

Mit einer adaptierten GSM-Basisstation will auch Ericsson Reisenden Mobilfunktelefonie an Bord von Flugzeugen ermöglichen, wenn diese auf Reiseflughöhe unterwegs sind.

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Eine adaptierte GSM-Basisstation RBS 2708 für den Einbau in Flugzeuge bringt Ericsson zum Jahresende auf den Markt. Entsprechende Pläne wurden am heutigen Montag auf der 46. Paris Air Show vorgestellt. Dies soll Reisenden Mobilfunktelefonie an Bord von Flugzeugen ermöglichen, wenn diese auf Reiseflughöhe unterwegs sind. Interferenzen mit der Bordelektronik und terrestrischen GSM-Netzen schließt Ericsson aus. Die Picozelle funkt im 1800-MHz-Bereich und unterstützt EDGE, spätere Versionen sollen auch andere Frequenzen sowie GPRS bieten. Die normale Flugzeug-Crew soll die Anlage mit geringem Aufwand ein- und für den Landeanflug wieder ausschalten können.

Die RBS 2708 soll 60 Gespräche parallel abwickeln können und auch "shared use", also die Nutzung einer Basisstation durch mehrere Netzbetreiber ermöglichen. Damit ist sie deutlich leistungsfähiger, aber auch größer, schwerer und wohl ernergiehungriger als die nanoBTS von ip.access. Diese bereits auf der 3GSM World in Cannes gezeigte Lösung ist in Paris an Bord einer Boeing 777 im Demonstrations-Einsatz. Durch die Koppelung mehrerer nanoBTS sind 31 Gespräche gleichzeitig möglich, eine ab November erhältliche EDGE-Variante ermöglicht so 66 Verbindungen.

Die Anbindung an ein terrestrisches Mobilfunknetz erfolgt bei beiden Systemen per Satellit. Ericsson setzt dafür auf eine Circuit-Switched-Verbindung, während ip.access datenpaketorientierte Übertragung bevorzugt und dadurch niedrigere Betriebskosten verspricht. Aus Sicht beider Anbieter sind die noch bestehenden Verbote für Handy-Nutzung in Flugzeugen keine wesentlichen Hürden für den kommerziellen Einsatz. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)