Ericsson will Audio- und Video-Streams aufs Handy bringen

Der gebeutelte schwedische Mobilfunkspezialist Ericsson will Audio- und Video-Streams über Mobilfunknetze ermöglichen und schließt ein Distributionsabkommen mit Sony.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der gebeutelte schwedische Mobilfunkspezialist Ericsson will mit einer neuen Systemlösung Audio- und Video-Streams über Mobilfunknetze für Handys ermöglichen. Für diese so genannte Content Delivery Solution for Mobile Media hat Ericsson ein Lizenzabkommen mit RealNetworks geschlossen: Von dem Streaming-Spezialist stammt die Helix-Serversoftware für das Ericsson-Angebot, das neben RealAudio und RealVideo auch MPEG-4 und 3GPP unterstützten soll. Für die Schweden besteht in Audio- und Video-Streams eine der Hauptanwendungen für die nächste Generation der Mobilfunknetze -- und mit der nun angekündigten Lösung will man durch Bereitstellung entsprechender Infrastruktur ein gutes Stück von diesem Markt abbekommen.

Gleichzeitig sorgt sich Ericsson auch bereits um die neudeutsch Content genannten Inhalte für Handy-Nutzer: Mit Sony Music Deutschland etwa schloss man ein Abkommen für den deutschsprachigen Markt. Danach wollen die beiden Firmen erst einmal einen kostenpflichtigen Musik-Service unter dem Namen M-USE starten. Er soll Titel und Künstlerinformationen aus dem Sony-Katalog umfassen; später sollen dann auch Filme und Videoclips dazukommen. Für Sony eine Maßnahme gegen Umsatzschwund: "Das ist eine äußerst wichtige Entwicklung für Sony Music -- insbesondere in einer Zeit, in der die Umsätze der Musikbranche in Deutschland aus traditionellen Absatzkanälen stark rückläufig sind", sagte Balthasar Schramm, Präsident von Sony Music Entertainment Germany gegenüber dpa. Der Mobilfunk sei nicht nur ein Marketing-Werkzeug, sondern ein ganz neuer Vertriebsweg für die Musikbranche. Ein eingebautes Rechtesicherungssystem gewährleiste, dass tatsächlich nur zahlende Nutzer die Musik abspielen könnten. (jk)