Erneut Proteste gegen SchlieĂźung von IBM-Standort Schweinfurt
Das Unternehmen zeige nach wie vor keine echte Bereitschaft, mit den Betriebsräten über den Erhalt des Werks mit rund 340 Mitarbeitern zu verhandeln, sagte der Schweinfurter IG-Metall-Chef Klaus Ernst.
Rund 300 Teilnehmer haben nach Gewerkschaftsangaben am Donnerstag erneut gegen die geplante Schließung des IBM-Standorts in Schweinfurt protestiert. Die IBM-Beschäftigten versammelten sich laut IG Metall mit Mitarbeitern anderer Betriebe zu einer Kundgebung. Das Unternehmen zeige nach wie vor keine echte Bereitschaft, mit den Betriebsräten über den Erhalt des Werks mit rund 340 Mitarbeitern zu verhandeln, sagte der Schweinfurter IG-Metall-Chef Klaus Ernst.
Aufhebungsverträge mit einer Abfindung für die Beschäftigten seien keine Lösung, betonte Ernst. Dies bedeute für die Betroffenen -- zumindest in der Region -- den sicheren Schritt in die Arbeitslosigkeit. Noch am Donnerstag wollten Gesamtbetriebsrat und Unternehmensführung zu Gesprächen zusammenkommen. "Wenn die Verhandlungen nicht zügig in unserem Sinne weiter gehen, werden wir weiter Druck ausüben", kündigte der Gewerkschaftsfunktionär an. Der Standort Schweinfurt sei für IBM hoch rentabel und noch dazu sehr kostengünstig.
Die Schweinfurter Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser (CSU) betonte bei der Kundgebung, die Unternehmen hätten auch eine soziale Verantwortung. Der Computerkonzern will den Standort bis Ende September schließen. Ein Großteil der Arbeitsplätze soll nach Gewerkschaftsangaben ins Ausland verlagert werden. (dpa) / (jk)