Erneut Rekorderlöse und Gewinnsprung: Hohe Chip-Nachfrage bringt Nvidia in Fahrt

Nvidias Geschäft mit Grafikkarten und Server-Produkten boomt dank Investitionen in die Lieferkette weiter. Nur spezielle Kryptomining-Chips sind wenig gefragt.

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Nvidia GeForce RTX 3000 Grafikkarten

Nvidia GeForce RTX 3000 Grafikkarten

(Bild: c't)

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Von
  • Frank Schräer
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Die hohe Nachfrage nach seinen Chips für Rechenzentren und Computerspiele beschert dem Halbleiter-Spezialisten Nvidia kräftige Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Im vergangenen Quartal stiegen die Erlöse der US-Firma im Jahresvergleich um 50 Prozent auf 7,1 Milliarden US-Dollar (rund 6,3 Milliarden Euro). Das sind auch 9 Prozent mehr als im Vorquartal. Der Gewinn sprang um 84 Prozent auf 2,46 Milliarden Dollar.

Im Gaming-Bereich, wo Nvidias Grafikkarten populär sind, wuchs das Geschäft auf 3,22 Milliarden Dollar, wie Nvidia nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Das sind 42 Prozent mehr als im Vorjahr, als sich Nvidias GeForce-Grafikkarten prächtig verkaufen ließen, und auch 5 Prozent mehr als im vorherigen Quartal.

Das Geschäft mit Chips für Rechenzentren legte im Jahresvergleich um 55 Prozent und gegenüber dem Vorquartal um 24 Prozent auf 2,94 Milliarden Dollar zu. Die Technologie von Nvidia wird unter anderem für Anwendungen mit künstlicher Intelligenz eingesetzt.

Weniger erfolgreich waren spezielle "Crypto-Mining-Prozessoren" (CMPs). Schon im Vorquartal, als Nvidia ebenfalls Rekorderlöse und Gewinnsprung wegen des Gaming-Booms melden konnte, waren die CMPs weniger gefragt und die Absatzzahlen niedriger als prognostiziert. In den letzten drei Monaten gingen die Verkäufe nochmals um 60 Prozent zurück, wie CNBC meldet.

Konkret sanken die Verkaufserlöse der CMPs von 266 Millionen Dollar im Vorquartal auf zuletzt 105 Millionen Dollar. Angesichts der mehr als dreißigmal höheren Einnahmen durch traditionelle Grafikkarten spielen CMPs bei Nvidia eine kleine Rolle. Für das laufende Quartal erwartet Nvidia darüber hinaus nur noch "sehr vernachlässigbare" Verkaufszahlen der CMPs.

Während Kunden aufgrund mangelnden Angebots Grafikkarten nur zu überhöhten Preisen bekommen können, ist Nvidia selbst bislang von größeren Auswirkungen des Chipmangels verschont geblieben. Allerdings steigen die Kosten für die Lieferkette, wie Reuters berichtet. Demnach beziffert Nvidia ausstehende Vorratskäufe und langfristige Lieferverpflichtungen auf 6,9 Milliarden Dollar. Letztes Jahr wurden dafür noch lediglich 2,57 Milliarden Dollar eingerechnet.

Kürzlich hat sich Nvidia außerdem Nachschub gesichert durch eine einmalige Zahlung in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar. Nvidia-Chef Jensen Huang erklärte, dass er diese Gelegenheit nicht ungenutzt lassen wollte. Nvidia habe eine Menge Bargeld und generiere viel Geld. Deshalb habe er gern das Geld ausgegeben, um zukünftiges Wachstum zu sichern.

Der Konzern rechnet dann auch mit weiterem Wachstum im laufenden Quartal. Die Umsatzprognose von 7,4 Milliarden Dollar übertraf die Erwartungen von Analysten, die eher mit rund 6,9 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um rund fünf Prozent zu, nachdem sich der Börsenkurs Nvidias im Laufe des Jahres bereits mehr als verdoppelt hat. (mit Material der dpa) /

(fds)