Erneute Abfuhr für chinesische WLAN-Verschlüsselung

Die internationale Standardisierungsorganisation ISO hat die Aufnahme des Verschlüsselungsverfahrens WAPI vorerst abgelehnt.

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Schon vor etwas über zwei Jahren versuchte die chinesische Regierung WAPI (Wireless LAN Authentication and Privacy Infrastructure) als Importvoraussetzung für WLAN-Produkte vorzuschreiben. Das stieß im Frühjahr 2004 Handelsorganisationen und Herstellern sauer auf. Kurz darauf verzichtete China zunächst auf das WAPI-Gebot und versuchte im vergangenen Oktober, das Verfahren als Anhang 7 in den ISO/IEC-Standard 8802-11:2005 einzubringen.

Vorige Woche entschied sich das ISO-Gremium mit 17 : 8 Stimmen vorläufig gegen die Aufnahme. Stattdessen wählte die ISO mit 24 Pro- und drei Kontra-Stimmen das bereits als WLAN-Standard 802.11i etablierte Verfahren der IEEE, besser bekannt unter dem Namen WPA2. Die Entscheidung wird allerdings erst nach einer weiteren ISO-Sitzung im Juni endgültig.

WAPI ist unter anderem umstritten, weil der Chiffrieralgorithmus nicht offengelegt ist, was Zweifel bezüglich der Sicherheit hervorruft. Zudem wären nicht-chinesische Unternehmen gezwungen gewesen, Kooperationen mit chinesischen Firmen einzugehen – ein Schritt, den beispielsweise Siemens beim Transrapid zu bedauern gelernt hat. (ea)