Erste Details zum Service Pack 2 für Windows XP

Strengere Sicherheitseinstellungen, ein Popup-Blocker, verbesserte Firewall: Das Service Pack 2 für Windows XP soll Microsofts jüngstes Betriebssystem vor allem sicherer machen.

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Von
  • Axel Vahldiek

Seit dem ersten Service Pack (SP) haben sich über 40 MByte neue Patches und Updates für Windows XP angesammelt -- eigentlich ist also längst Zeit für das nächste. Doch Microsoft ist anderer Meinung: Im Rahmen der Sicherheitsinitiative "Trustworthy Computing" soll SP 2 nicht nur eine Patch-Sammlung werden, sondern XP in eine Art Second Edition umwandeln. So plant Microsoft nicht nur alle bisher erhältlichen Updates mit ins neue SP 2 zu packen, sondern zudem auch Patches für den Internet Explorer. Dazu will der Software-Riese das komplette Paket gemäß seiner Sicherheitsregeln neu kompilieren.

SP 2 soll Schädlingen aus dem Netz eine geringere Angriffsfläche bieten. Das beginnt mit der Erweiterung der in XP integrierten Firewall. Diese wird im Boot-Vorgang früher als bisher und für jede LAN- und Einwahlverbindung aktiviert. Grundsätzlich will Microsoft alle Ports nach außen geschlossen halten und nur bei Nutzung öffnen. Ausnahmen muss der Anwender ausdrücklich in eine Liste eintragen (White List).

Die RPC-Schnittstelle, die der Blaster-Wurm als Einfallstor genutzt hat, soll künftig keine Verbindungen von unbekannten Netzwerkteilnehmern mehr annehmen. Kursiert ein Wurm im Netz, kann die Firewall in einen "Shielded Mode" geschaltet werden, der so lange alle eingehenden Verbindungen abweist, bis aktualisierte Kennungen für den Virenscanner oder ein Patch fertig sind. Als größtes Sicherheitsrisiko sehen die Entwickler offenbar Buffer Overflows, hier plant Microsoft einige Änderungen. Als Folge könnten aber möglicherweise einige schlecht programmierte Anwendungen nicht mehr laufen.

Internet Explorer, Messenger und Outlook Express werden mit "sicheren" Standardeinstellungen versehen. So soll XP künftig Dateianhänge vom restlichen System isolieren und aus dem Web gestartete Anwendungen mit niedrigeren Privilegien ausführen. Der Internet Explorer erhält endlich einen Popup-Blocker. Zudem wird es eine Option geben, die Installation bestimmter Active-X-Controls stets zu verweigern. Dies soll ein Weichkochen des Anwenders durch wiederkehrende Sicherheitswarnungen verhindern, bis er auf "Ja" klickt.

Das XP Service Pack 2 soll im ersten Halbjahr 2004 erscheinen; weitere Details zu den geplanten Funktionen und Techniken bringt c't in Ausgabe 24/2003 (ab Montag, den 17. November, im Handel). (axv)