Ersteindruck vom Sony-Ericsson-Smartphone P800

Auf einer Sony-Pressekonferenz konnten wir uns vom angekündigten Symbian-OS-Smartphone P800 schon ein erstes Bild machen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 111 Kommentare lesen
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Daniel Lüders

In einigen europäischen Ländern wie Schweden ist es schon zu haben; in wenigen Wochen soll es endlich auch in Deutschland lieferbar sein: Das Triband-Smartphone von Sony Ericsson P800 mit der neuen Symbian-OS-Version 7. Auf einer Sony-Pressekonferenz konnten wir uns vom angekündigten Symbian-OS-Smartphone schon ein erstes Bild machen.

Erstmals seit der Einstellung der Psion-Serie gibt es mit dem P800 wieder ein EPOC32-Gerät mit einem Touchscreen. Das beleuchtete, reflektive 12-Bit-Display hat eine Auflösung von 208 × 144 Pixeln, erscheint kontrastreich und farbneutral. Klappt man die Handy-Tastatur zurück, erhöht sich die Displayfläche auf 208 × 320 Pixel. Wer Daten lieber nur auf dem Touchscreen eingeben möchte, kann das Tastenfeld auch ganz abnehmen -- alle Tasten-Funktionen sind auch über den Bildschirm erreichbar.

Die eingebaute Kamera auf der Rückseite knipst Bilder mit 640 × 480 Pixel und 24 Bit Farbtiefe. Das reicht für MMS-Bilder und Schnappschüsse, ist aber für Hochglanz-Abzüge zu wenig. Praktischerweise braucht der Nutzer nicht jedesmal auf dem Touchscreen herumtippen, um ein Bild zu schießen sondern kann die Kamera bequem per Hardware-Button auslösen. Auf Wunsch nimmt das P800 auch kleine Videos auf. Auf dem internen Display sahen die erzeugten Bilder akzeptabel aus. Ob sie auch auf dem Computer-Bildschirm überzeugen, wird ein Test zeigen müssen.

Das P800 spielt MP3-, WAV- und MIDI-Dateien mit seinem Audio-Player ab. Die Qualität der Songs ist ordentlich. Aus dem Lautsprecher tönt es zwar überraschend laut, aber bei höherer Lautstärke schrill.

Da der freie interne Speicher von 12 MByte schnell mit Bildern, Videos und Sound voll ist, kann man das Smartphone mit Memory Sticks erweitern. Allerdings passen nur Module des kleineren Memory-Stick-Duo-Standards in das Gerät. Eine 16-MByte-Erweiterung ist im Lieferumfang enthalten -- für stundenlanges Hörvergnügen reicht das noch nicht aus. Über den ebenfalls beigelegten Adapter kann man die Memory-Stick-Duo-Module auch in normalen Memory-Stick-Slots verwenden.

Mit 117 mm × 59 mm × 27 mm ist das P800 kürzer als ein Nokia 6310i, aber wesentlich dicker, liegt jedoch gut in der Hand und steckt sich mit seinen knapp 160 Gramm noch gut weg.

An Applikationen legt der Hersteller neben den üblichen PIM-Anwendungen (Adressen, Termine, Aufgabenliste, Memo) auch einen Attachment-fähigen E-Mail-Client für POP3- und IMAP4-Server, einen Webbrowser und einen kleinen Bild-Anzeiger bei. Anhänge dürfen bei E-Mails allerdings nicht größer als 100 KByte sein, längere MP3s oder Videos bleiben also außen vor.

Die Dateneingabe erfolgt entweder über das Tastenfeld oder per Buchstabenerkennung auf dem Touchscreen. Statt vereinfachte Zeichen wie bei Graffiti unter Palm OS, gibt man Zeichen in normaler Schreibweise ein. Die Erkennungsrate ist nach einiger Gewöhnung akzeptabel.

Per Bluetooth kann man Dateien über kurze Distanzen an andere Geräte, die den Kurzstreckenfunk unterstützen, senden und empfangen. Das P800 funkt bis zu 10 Meter weit. Die Steuer-Software lässt sich nach kurzer Einarbeitung recht komfortabel bedienen.

Das P800 soll zwar bis zu 13 Stunden Sprechzeit und 400 Bereitschaft bieten, ob diese Werte jedoch stimmen, muss das Gerät erst im Benchmark beweisen. Auf der Vorführung sprach man von etwa zwei Tagen Akkulaufzeit bei "normalem Gebrauch".

In zwei Wochen soll der kleine Handy-PDA in Deutschland zu einem Preis von etwa 800 Euro ohne Vertrag ausgeliefert werden. Sony Ericsson hat angekündigt, dass alle deutschen Provider das Smartphone in ihr Programm aufnehmen wollen. (dal)