Erster Eindruck: MeeGo auf Netbooks
Asus, Lenovo, Fujitsu - mehrere Hersteller präsentieren auf der Computex ihre Atom-Netbooks mit MeeGo-Betriebssystem. Wir verschafften uns einen ersten Eindruck, ob der Linux-Abkömmling auf der eingeschränkten Netbook-Hardware besser läuft als Windows.
Asus stellte das Netbook Eee PC X101 hier auf der Computex vor, am Intel-Stand konnte man weitere Netbooks mit MeeGo sehen, beispielsweise das Lenovo Ideapad S100 und das Fujitsu Lifebook MH330. Sie liefen allesamt unter MeeGo 1.2, dessen Netbook-Oberfläche (UX) entgegen anderslautenden Gerüchten doch noch weiter entwickelt wird. Trotz wachsender Bedeutung der Tablets habe die Netbook-Oberfläche für die aufstrebenden Märkte eine große Bedeutung, so Intel.
Zum Preis des X101 – Asus hatte 199 US-Dollar gesagt – fügte ein Intel-Mitarbeiter hinzu, dass das ohne Steuern gemeint sei. In Europa werde Asus das X101 für 199 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) verkaufen, und zwar in einer Konfiguration mit einer 8 GByte fassenden SSD.
[Update] Jetzt steht auch das Video online: [/Update]
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Bei MeeGo 1.2 steht den Programmen wie bisher die gesamte Displayoberfläche zur Verfügung. Bewegt man die Maus an den oberen Rand oder drückt die Start-Taste (bei allen Netbooks war das die Windows-Taste), öffnet sich oben ein Menü, wo man zum Homescreen gelangt, Programme öffnet, den Browser (Chromium) startet, ins Konfigurationsmenü kommt und Ähnliches. Der Application Browser zeigt die installierten Anwendungen in Kategorien aufgeteilt an, links in einer Liste findet man die am häufigsten gestarteten Anwendungen.
Beim Start eines Programms über den Application Browser wird zuerst wieder das laufende Programm angezeigt, dann in einer Animation verkleinert und nach links geschoben. Das dauerte einige Male recht lange, wie auch sonst das System nicht berauschend schnell war – das langsame Laden im Browser wiederum liegt an der schlechten Internetverbindung von der Messe aus. Ob die eher mäßige Performance am Vorserienstatus von Geräten und MeeGo-Installation liegen oder am mit nur 1,33 GHz laufenden Atom-Prozessor, lässt sich noch nicht beurteilen.
Den Intel-Shop zum Kauf und Herunterladen von Anwendungen (AppUp Center) konnten wir nicht testen, weil er auf jedem Netbook und Tablet, das wir ausprobiert hatten, eine Fehlermeldung lieferte. Die MeeGo-Variante ist laut Intel aber gerade auch erst im Beta-Betrieb gestartet.
Dem ersten Eindruck nach lohnt sich MeeGo als übersichtliche Oberfläche für Anwender, die hauptsächlich die installierten Programme nutzen wollen oder sich im Linux-Umfeld bedienen. Die Hoffnung, ein performanteres System als mit Windows zu bekommen, erfüllt sich zumindest an den ausgestellten Geräten allerdings nicht. (jow)