Etappensieg für Fiorina
Die mit Spannung erwartete Analyse der HP-Compaq-Fusion durch die unabhängige US-Beratungsfirma Institutional Shareholder Services (ISS) hat HP-Chefin Carly Fiorina Rückenwind verschafft.
Die mit Spannung erwartete Analyse der HP-Compaq-Fusion durch die unabhängige US-Beratungsfirma Institutional Shareholder Services (ISS) hat HP-Chefin Carly Fiorina Rückenwind verschafft. Die ISS-Analysten sprachen sich am Dienstag nach Börsenschluss für die geplante Fusion zwischen den Computerriesen Hewlett-Packard und Compaq Computer aus. ISS empfahl den HP-Aktionären, für die HP-Compaq-Transaktion zu stimmen. Das Unternehmen glaubt, dass der Plan langfristig die Aktionärswerte maximieren wird. ISS zählt mehr als 700 institutionelle Anleger wie Investmentfonds zu seinen Kunden und berät sie in wichtigen Unternehmensfragen. Die ISS-Kunden kontrollieren etwa 23 Prozent der HP-Aktien.
Die für den 19. März anberaumte umstrittene Abstimmung ist damit aber keineswegs entschieden. Die Fusionsgegner liefern sich seit Monaten ein heftiges PR-Duell mit den Fusionsbefürwortern -- erst am Montag hatte eine US-Anwaltskanzlei angekündigt, gegen die Abstimmung klagen zu wollen. Nach Informationen des Wall Street Journal sind etwa 25 Prozent der HP-Aktien in der Hand von Kleinaktionären, über deren Abstimmungsverhalten bisher nur spekuliert werden kann. Die Familien der HP-Gründer und ihre Familienstiftungen, die insgesamt rund 18 Prozent der HP-Aktien kontrollieren, wollen gegen den Zusammenschluss stimmen.
Die Beratungsfirma ISS hatte sich in den letzten Tagen und Wochen mehrfach mit Spitzenmanagern beider Unternehmen und mit den Gegnern des geplanten Zusammenschlusses getroffen. Sie lobte Walter Hewlett dafür, dass er das Management gezwungen habe, Risiken vor allem im Hinblick auf die Integration der beiden Unternehmen zu verringern. Seinem Alternativplan, sich auf HP-Kernkompetenzen des Drucker- und Imaging-Geschäftes zu konzentrieren, erteilten die ISS-Berater jedoch eine Absage. (wst)
