Euro-Kurs und Mehrwertsteuer: Apple verteuert Apps

Die europäische Währung erreichte am Mittwoch gegenüber dem Dollar ein Neun-Jahres-Tief, zudem müssen Firmen in der EU bei digitalen Waren nun die Umsatzsteuer im Land des Käufers berechnen. Bei Apple führt beides zu Preiserhöhungen.

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iOS 7

iOS-Apps: Es wird teurer, sein Apple-Smartphone mit Software auszustatten.

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

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Wie Apple in einer E-Mail an seine Entwickler angekündigt hat, wird es in den kommenden Tagen zu einer Verteuerung in den App Stores für iOS und OS X kommen. Innerhalb der nächsten 36 Stunden würden die Preise "in allen Territorien der Europäischen Union" erhöht, so der Konzern in dem in der Nacht zum Donnerstag verschickten Schreiben. Gleiches gelte für Kanada und Norwegen.

In Island komme es dagegen zu einer Verbilligung. Zudem plane Apple "Veränderungen" in Russland – dort hatte der Kurssturz des Rubel bereits zwischenzeitlich zu einer Verkaufseinstellung im Apple Online Store geführt.

Als Begründung nennt Apple erstens die Tatsache, dass es zu Veränderungen bei den Umtauschkursen gekommen sei – so hatte der Euro am gestrigen Mittwoch ein Neun-Jahres-Tief gegenüber dem US-Dollar markiert. Zweitens will Apple so "Anpassungen bei der Umsatzsteuer" berücksichtigen. Damit gemeint ist die Tatsache, dass seit dem 1. Januar digitale Produkte innerhalb der EU mit dem Umsatzsteuersatz aus dem Land des Käufers versehen werden. Zuvor gab es hier einen Steuerwettbewerb: So platzierte Apple seine iTunes-Tochter in Luxemburg, wo der Prozentsatz deutlich niedriger lag als etwa in Deutschland.

Es ist noch unklar, wie sich die Preisänderungen konkret auswirken werden – momentan sind bei Mac App Store und iOS App Store noch die alten Tarife zu sehen. Wer größere Software-Anschaffungen plant, sollte am besten möglichst bald zugreifen. Es ist davon auszugehen, dass Apple gleich komplett neue Preisstaffelungen einführt. (bsc)