Europa Clipper: NASA-Sonde besteht offenbar Transistorentests

Unter einer dicken Eiskruste des Jupitermondes Europa wird flĂĽssiges Wasser vermutet. Eine neue Sonde soll genauere Erkenntnisse liefern.

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KĂĽnstlerische Darstellung eines Vorbeiflugs der NASA-Sonde Europa Clipper am Jupitermond Europa. Im Hintergrund ist der Jupiter zu sehen.

KĂĽnstlerische Darstellung eines Vorbeiflugs der NASA-Sonde Europa Clipper am Jupitermond Europa. Im Hintergrund ist der Jupiter zu sehen.

(Bild: NASA)

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Eine Sonden-Mission der NASA zum Jupitermond Europa befindet sich wieder im Zeitplan. Laut der US-Weltraumagentur soll Europa Clipper ab Donnerstag, 10. Oktober, abheben. Dann öffne sich das geplante Startfenster. Kürzlich wurden umfangreiche Tests von Transistoren abgeschlossen, die den Stromfluss im Raumfahrzeug steuern. Zuvor waren Zweifel aufgekommen, ob die Bordelektronik den Anforderungen der Mission wirklich gewachsen ist. Am Montag, 9. September, steht laut NASA eine weitere Entscheidung an, ob das Projekt wirklich startbereit ist und weitere Vorbereitungsschritte erfolgen können.

Bei den Transistorentests ging es unter anderem darum, ob Europa Clipper die hohe Strahlung rund um den Jupiter überstehen kann. Im Mai waren zuvor Zweifel daran aufgekommen, weil einige Teile bei Erprobungen schon bei niedrigeren Strahlendosen versagten. Das Jupitersystem gilt für Raumfahrzeuge als besonders gefährlich. Das Magnetfeld des Jupiter ist 20.000 Mal stärker als das der Erde. Dadurch entstehe intensive Strahlung, die auch die Jupitermonde in Mitleidenschaft zieht und die Bordelektronik von Sonden beschädigen kann.

Europa Clipper soll den Jupiter im Jahr 2030 erreichen. Bis 2034 soll die Sonde 50 Mal am Mond Europa vorbeifliegen und untersuchen, ob die Voraussetzungen für Leben erfüllt sind. Dazu werde Europa Clipper unter anderem Fotos von der Oberfläche aufnehmen. Moderne Messinstrumente sollen Spuren von Leben nachweisen können. Unter einer mehrere Kilometer dicken Eishülle wird ein etwa 100 Kilometer tiefer Ozean aus Wasser vermutet. Aus der Mission könnten auch Erkenntnisse für mögliche spätere Landestellen gewonnen werden, um etwa Europa mithilfe eines Tauchroboters genauer zu untersuchen.

Die Sonde soll von einer Falcon-Heavy-Rakete von SpaceX ins All gebracht werden. Der Start kostet laut Auftragsvolumen 178 Millionen US-Dollar.

Europa gehört zu den vier größten Monden des Jupiters und wurde im Jahr 1610 von Galileo Galilei mithilfe eines Fernrohrs entdeckt. Die NASA-Sonden Voyager 1 und 2 lieferten im Jahr 1979 erste präzisere Bilder der Mondoberfläche. Weitere Erkenntnisse gab es mit der Galileo-Mission, die im Jahr 1995 begann und acht Jahre lang den Jupiter und seine Monde erforschte. Neben der NASA will auch die europäische Weltraumagentur ESA die Jupitermonde genauer untersuchen. Hierzu startete im April 2023 die Sonde Juice ins All, die kürzlich bei einem Vorbeiflug an der Erde Schwung holte.

(mki)