Mit JUICE zum Jupiter: Ariane 5 ist noch einmal startklar

Endlich geht es los Richtung Jupiter: Am Donnerstag soll eine Ariane 5 die ESA-Mission Juice ins All schicken.

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Raumsonde auf Gestell in einer Reinraumhalle; rundherum mehrere Arbeiter in gelben Anzüge und Atemfiltern

Jupiter hat 95 bekannte natürliche Satelliten. Dreien von ihnen besucht die ESA.

(Bild: ESA)

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Am Donnerstag bricht die ESA zum Jupiter und seinen Monden auf, wenn alles glattgeht. Die Rakete der Juice-Mission soll um 14:15 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit von Kourou in Französisch-Guyana abheben. Die Ariane 5 befördert die unbemannte Raumsonde Juice.

Das steht für "Jupiter Icy Moons Explorer", was widerspiegelt, dass sich die ESA (European Space Agency) besonders für drei Monde Jupiters interessiert: Ganymed, Kallisto und Europa. Dabei möchte sie herausfinden, ob auf den Monden tatsächlich Bedingungen herrschen, in denen es Leben geben könnte. Das bezieht sich auf Ozeane unter der Oberfläche, die in den vergangenen Jahrzehnten entdeckt wurden. Besonders Europa ist ein guter Kandidat, ist der Mond doch näher an Jupiter und damit nicht ganz so kalt. Die Tageshöchsttemperatur am Äquator könnte sich -140 Grad Celsius annähern.

Einen konkreter Nachweis von Leben in den Ozeanen wird Juice nicht zurückfunken können. Sie soll untersuchen, ob die Grundlagen für Leben, wie wir es uns wissenschaftlich vorstellen können, gegeben sind.

Ein letztes Mal ist eine Ariane 5 für die ESA im Einsatz.

(Bild: ESA)

Die Arbeiten an der Juice-Mission laufen seit über einem Jahrzehnt. Die Reise selbst wird weitere achte Jahre dauern, einfach weil der Jupiter viele Furchenlängen entfernt ist. Schwung holt sich Juice durch Umrundung des Erde-Mond-Systems, der Venus und gleich zweimal der Erde. Das Ende der Mission ist für 2035 geplant, wenn Juice auf Ganymed abstürzen soll.

Die Raumsonde verfügt über 85 Quadratmeter große Sonnensegel und zehn wissenschaftliche Instrumente. Sie werden unter anderem die Magnetfelder, Strahlungswerte und Plasma des Jupiter untersuchen, und wie diese mit den Monden agieren.

Das Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) steuert ein Laser-Altimeter zur Vermessung der Oberfläche Ganymeds bei. Die Monde verformen sich bei ihren Umrundungen des Jupiter – die Höhe dieser Gezeitendeformation soll verraten, ob unter Ganymeds Eis flüssiges Wasser schwappt. Auch an der Kamera Janus war das DLR beteiligt.

Der Raketenstart ist der vorletzte geplante Flug einer Ariane 5 und der letzte ESA-Flug mit dieser Raketengeneration; der Jungfernflug der Ariane 6 wird hoffentlich noch dieses Jahr gelingen. Dekoriert ist die Ariane 5 mit von Kindern kreierter Kunst. Hauptauftragnehmer der Juice-Mission ist Airbus Defence & Space.

Die NASA-Sonde Juno ist am 7. Juni 2021 so dicht am Jupiter-Mond Ganymed vorbeigeflogen wie kein anderes Raumschiff seit zwei Jahrzehnten mehr. Hier einige der Aufnahmen:

Jupiter-Sonde Juno und Ganymed (27 Bilder)

Am 7. Juni 2021 trifft das erste Bild vom Jupter-Mond Ganymed ein, aufgenommen mit einem Grünfilter.
(Bild: NASA)

(ds)