Europäischer Internet-Boykott ohne deutsche Beteiligung

Am kommenden Sonntag sollen die Surfer aus 14 europäischen Ländern ihre Modems ausgeschaltet lassen.

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Am kommenden Sonntag sollen die Surfer aus 14 europäischen Ländern ihre Modems ausgeschaltet lassen - das wollen zumindest die Organisatoren des "European Telecom Boykott" erreichen. Die Interessenvertretung der deutschen Surfer, der Verein deutscher Online Nutzer (VdON), will sich jedoch nicht an dem Streik beteiligen. So ist laut Wilfried Gödert, dem Vorsitzenden des VdON, völlig unklar, wer hinter dem Streikaufruf steht. Die Streik-Site liegt auf dem Server eines Freespace-Providers und verfügt über keinerlei Impressum. Auch der Münchener Provider Thorsten Weigl, der mit seiner Site www.internetstreik.de als Unterstützer des Boykotts aufgeführt wird, soll sich laut Gödert von der Aktion distanziert haben.

Der erst Ende März gegründete VdON will im Dialog mit Wirtschaft und Politik seine Ziele erreichen. Dazu zählen laut Satzung die "Erleichterung des Online-Zugangs in finanzieller und technischer Hinsicht" und der "Schutz vor staatlicher Überregulierung (z. B. Kryptographie-Verbot, Zensur)". Ein Streik wie im letzten Jahr wäre laut Gödert momentan das falsche Mittel, um die Ziele durchzusetzen. (jo)