Europas Computermarkt kommt nicht in Fahrt (Update)

Die Wiederbelebung des europäischen Computermarktes ist weiter nicht in Sicht. Auch im vierten Quartal 2000 blieben die Verkäufe hinter den Erwartungen zurück.

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Von
  • Peter Monnerjahn

Die Wiederbelebung des europäischen Computermarktes ist weiter nicht in Sicht. Auch im vierten Quartal 2000 blieben die Absätze der Hersteller hinter den hohen Wachstumserwartungen zurück, stellen, ähnlich wie schon die Marktforscher von Context, die Analysten von Dataquest in einer vorläufigen Untersuchung fest. Europaweit seien rund 11 Millionen Personal Computer, Server und Notebooks verkauft worden – das entspricht einem Wachstum von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Grund für die schleppende Entwicklung sei vor allem die anhaltende Euroschwäche, sagte Dataquest-Analyst Thomas Reuner der dpa. "Der schwache Euro hält das Preisniveau hoch, was sich vor allem im Großkundengeschäft bemerkbar macht, genau wie im dritten Quartal 2000", sagte Reuner weiter. Der Privatkundenmarkt laufe dagegen weiterhin gut.

Auch die Experten von International Data Corp (IDC) sehen die Zahlen des Marktes nicht anders: Mit einem Quartalszugewinn von 5,4 Prozent sind sie fast deckungsgleich mit den Zahlen von Dataquest. Deutschland sehen sie sogar unterdurchschnittlich nur bei knapp fünf Prozent. Einzig für den Notebook-Markt haben die Experten von IDC etwas Neues zu melden: Mit einem Wachstum von fast 38 Prozent scheint klar, wohin der Trend bei Computern geht.

Als einziges Unternehmen der führenden fünf Anbieter der Computerbranche beendete Fujitsu-Siemens das letzte Quartal des Vorjahres mit einem Absatzminus: Der japanisch-deutsche Konzern verkaufte 8,9 Prozent weniger Geräte als im gleichen Zeitraum 1999, bleibt aber mit insgesamt 8,7 Prozent Marktanteil die Nr. 2 in Europa (1990: 10 Prozent). Die Spitzenposition besetzt weiter Weltmarktführer Compaq. Nach der neuen Dataquest-Statistik liegt sein Marktanteil in Europa bei 13,6 Prozent – das Wachstum lag im vierten Quartal 2000 mit 4,0 Prozent aber deutlich unter dem Durchschnitt. Die Firmen mit den größten Zuwächsen sind Dell (plus 11,2 Prozent), Hewlett-Packard (plus 16,7 Prozent) und IBM (plus 7,5 Prozent). Besondere Bedeutung hat für die Computerbranche weiterhin der Markt in Osteuropa. Dort lag das Wachstum mit 15 Prozent weit über Westniveau (rund drei Prozent). (pmo)