"Global Police Summit": Apple gab Polizisten bei Event im Apple Park Tipps

Der Konzern verfolgt bei VerschlĂĽsselung eine harte Linie, will gegenĂĽber Strafverfolgern dennoch freundlich sein. DafĂĽr gab es ein besonderes Apple-Event.

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Polizist in Belfast – mit aufmontiertem Apple-Logo

Polizist in Belfast, hier mit aufmontiertem Apple-Logo (Symbolbild).

(Bild: Min Jing/Shutterstock.com / Apple-Logo ergänzt durch Mac & i)

Lesezeit: 3 Min.

Ein dreitägiges Apple-Event – und dazu noch am Hauptsitz des iPhone-Konzerns, dem Apple Park in Cupertino: Normalerweise würde man davon ausgehen, dass davon dann in den Medien zu lesen ist. Beim "Global Police Summit", das im Oktober 2023 zum letzten Mal veranstaltet worden sein soll, war das aber nicht so: Erst ein Jahr später gab es Medienberichte dazu. Wie das Magazin Forbes in diesem Herbst meldete, sollen dabei bis zu 50 Polizeimitarbeiter aus sieben Ländern vertreten gewesen sein.

Ziel war es, den Strafverfolgern den Umgang mit Apple-Produkten wie iPhone, Vision Pro oder sogar Car Play zu erläutern – für ihre tägliche Arbeit, wozu auch Überwachungsmaßnahmen Verdächtiger gehören. Letzteres dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass Apple das Event nicht an die große Glocke hängt, der Konzern befindet sich eigentlich in einem Katz-und-Maus-Spiel mit Behörden und kämpfte bereits gegen Versuche verschiedener Regierungen an, Verschlüsselung zu schwächen. Kürzlich wurde sogar berichtet, dass iPhones unter iOS 18 regelmäßig neu starten, falls sie nicht im Einsatz sind – um ein Entsperren zu erschweren.

Dennoch ist Apple offensichtlich daran gelegen, positive Stimmung unter den Strafverfolgern zu verbreiten. Denn diese können dem Konzern nicht nur das Leben schwer machen, sie sind auch eine potenzielle Zielgruppe für den Verkauf von Hard- und Software. Tatsächlich soll die "Global Police Summit" im letzten Jahr laut Forbes sehr harmonisch verlaufen sein. Sie fand kurz vor der Konferenz der "International Association of Chiefs of Police" in San Diego statt, sodass es Besucher nicht ganz so weit hatten.

Apples ehemaliger Leiter des Bereichs "Public Safety and Emergency Services", der die "Global Police Summit" organisiert haben soll, sagte Forbes, das erste Event habe bereits 2019 stattgefunden, doch wegen COVID-19 kam es erst 2023 zu einem neuen Treffen. Polizisten aus Ländern von Australien bis Schweden seien dabei gewesen. In einer E-Mail von Apple hieß es, die "Customer Agencies" würden unter anderem "Erfolge, Innovationen und gelernte Lektionen" mit den Anwesenden teilen. Zudem gab es "Präsentationen von Apple zu neuen Produkten und Funktionen, die für die Strafverfolgungsbehörden von Nutzen sind". Dazu zählten "CarPlay, Unfallerkennung, Emergency SOS via Satellit, Vision Pro und mehr".

Der Chief Information Officer der Polizei von Los Angeles, John McMahon, sagte gegenüber Forbes, man habe lernen können, wie weit Polizeibehörden in anderen Ländern vor den USA seien – "bei der Anwendung von Technologie" und der Nutzung von Mobiltechnologien. Er habe in seinen fast 36 Jahren im Polizeiwesen kein Treffen erlebt, bei dem er so gut mit Kollegen auf der ganzen Welt zusammenarbeiten konnte. Ob es demnächst noch einen "Global Police Summit" geben wird, ist unklar. Der ehemalige Leiter erhielt zumindest für 2024 kein Budget mehr und verließ Apple danach schnell – zu den Gründen schwieg er. Der iPhone-Konzern kommentierte den Bericht gegenüber Forbes nicht.

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(bsc)