Evolutionäre Hardware-Entwicklung brütet Radio-Empfänger aus

Eigentlich wollten Paul Layzell und Jon Bird von der University of Sussex mit Hilfe evolutionärer Hardware-Entwicklung einen Oszillator erzeugen – das System entwickelte sich allerdings zu einem Empfänger für Radiowellen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Eigentlich wollten Paul Layzell und Jon Bird von der University of Sussex mit Hilfe evolutionärer Hardware-Entwicklung einen Oszillator erzeugen – das System entwickelte sich allerdings zu einem Empfänger für Radiowellen. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist in seiner aktuellen Ausgabe. Layzell und Bird experimentierten demnach mit sich selbst weiterentwicklender evolutionärer Hardware: Bei ihrem Experiment verband eine Software zehn Transistoren miteinander und benutze das Ausgangssignal der Schaltung als Bewertung ihrer Fitness. Zielvorgabe war ein regelmäßiges, möglichst kräftiges Signal -- die evolutionäre Entwicklung sollte einen Oszillator hervorbringen. Die fittesten Exemplare einer Generation bildeten dabei, mittels Kreuzung und Mutation, den Ausgangspunkt für die nächste Generation.

Zu ihrer Verblüffung bemerkten die Forscher, dass das System zwar nach eingen tausend Generationen einen stabilen Zweig hervorgebracht hatte, dieser aber keine eigenständigen Oszillationen erzeugte. Die entwickelte Schaltung empfing vielmehr die Signale des in der Nähe stehenden PCs. Schwedische Forscher hatten vor kurzem eine eine ähnliche Überraschung erlebt – auch ihr System entwickelte innerhalb kurzer Zeit "betrügerische" Lösungen. (wst)