Ex-Microsoft-Manager wird neuer Leica-Chef

Alfred Schopf geht, Oliver Kaltner rückt nach: Der Ex-Microsoft-Manager tritt ab dem ersten April die Nachfolge des langjährigen Vorstandsvorsitzenden an.

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Neuer Chef bei Kamerahersteller Leica
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Von
  • dpa

Der Kamerahersteller Leica bekommt einen neuen Chef. Oliver Kaltner werde zum ersten April die Nachfolge des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Alfred Schopf antreten, teilte die Leica Camera AG am Dienstag in Wetzlar mit. Schopf leitet das Unternehmen seit 2010, Kaltner gehört seit einigen Monaten zum Vorstand.

OIliver Kaltner

(Bild: Leica)

Oliver Kaltner ist seit dem 1. September 2014 Vorstandsmitglied bei der Leica Camera AG und dort zuständig für die Ressorts Marketing, Sales und Retail sowie für die Weiterentwicklung der Handels- und Vertriebspartnerschaften. Vor Leica war Kaltner unter anderem im IT-Business unterwegs – zuletzt als General Manager bei Microsoft Deutschland als Chef der Consumer Channels Group. Außerdem war er dort Mitglied der Geschäftsführung und verantwortlich für "die Umgestaltung der Microsoft Deutschland GmbH zu einer Devices & Services Organisation sowie die Weiterentwicklung der gesamten Change Management-Prozesse für das Consumer-Geschäft", heißt es in der Leica-Mitteilung. Weitere berufliche Stationen von Kaltner waren unter anderem Sky, Sony Deutschland, Electronic Arts sowie Nike.

Das manager magazin titelt die Personalie als Ende der Gemütlichkeit bei Leica. Fraglich sei, "ob der ebenso forsche wie wendige Kaltner in die beschauliche Kultur von Leica passt". Gut möglich, "dass er auch bei Leica nur ein überschaubares Gastspiel" gebe.

Der Wechsel an der Leica-Spitze soll auf Drängen des Deutschlandchefs von Finanzinvestor und Minderheitseigner Blackstone erfolgt sein. Das manager magazin beruft sich dabei auf Insider. Aus Leica-Kreisen verlautete, man sei sich über die Personalie einig gewesen.

Mehrheitseigner ist Andreas Kaufmann, der auch Leica-Aufsichtsratsvorsitzender ist. Der 46-jährige Kaltner sei ein Mann mit "großer strategischer Kompetenz, kaufmännischer Expertise sowie einem exzellentem Gespür für Innovationen", sagte Kaufmann laut der Mitteilung.

Dank neuer digitaler Produkte hatte Leica vor wenigen Jahren eine existenzielle Krise überstanden. Kaufmann war mit seiner Beteiligungsfirma 2005 ins Unternehmen eingestiegen – ein weiterer Baustein für die Rettung des Kameraherstellers. Finanzinvestor Blackstone stieg 2011 ein. (keh)