ExoMars: ESA-Mission mit Mars-Rover soll im September starten

Nach erfolgreichen Tests ist die mehrfach verschobene Mars-Mission bereit zum Abheben im September 2022. Es ist der dritte Mars-Rover nach NASA und China.

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ESA-Rover auf dem Mars

KĂĽnstlerische Darstellung des Rovers Rosalind Franklin

(Bild: ESA/ATG medialab)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die europäische Weltraumagentur ESA hat den zuvor bereits für September 2022 angepeilten Raketenstart zum Mars bestätigt, nachdem Tests mit der Landeplattform und dem Mars-Rover erfolgreich verlaufen sind. Der Rover ist mit einem Bohrer zur Aufnahme von Bodenproben aus bis zu zwei Metern Tiefe ausgestattet. Diese Proben könnten einen Einblick in die Geschichte des Mars geben, da sie nicht von der Erosion der Marsoberfläche aus der jüngeren Vergangenheit betroffen sind.

Während die ESA (European Space Agency) den Mars-Rover "Rosalind Franklin" entwickelt hat, kommt die Landeplattform der ExoMars-Mission von der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. Beide sollen gemeinsam von einer Proton-Rakete zum Mars gebracht werden, die nach aktueller Planung am 20. September 2022 vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan abheben soll. Das Startfenster für einen effizienten Flug zum Mars bleibt offen bis zum 1. Oktober dieses Jahres, sollte es zu kleineren Verzögerungen kommen.

Die ESA erklärte, dass sich das Startfenster nur alle zwei Jahre für rund zehn Tage öffnet. Der zuletzt geplante Start des ExoMars-Rovers hatte sich 2020 nach Verzögerungen durch Probleme mit dem Fallschirm und Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie um zwei Jahre auf 2022 verschoben. Mittlerweile habe die ESA die Fallschirme mit Unterstützung der NASA im US-Bundesstaat Oregon erfolgreich getestet. Zwei im Durchmesser 35 Meter große Fallschirme werden für die sanfte Landung auf dem Mars benötigt.

Der Mars-Rover selbst hat seine Tests ebenfalls erfolgreich absolviert. Laut ESA sind nur noch kleinere Abstimmungen erforderlich, die im Laufe dieses Monats abgeschlossen werden sollen. Bis Ende März sollen alle Komponenten abschließend geprüft und anschließend nach Baikonur gebracht werden, um sie für den Start vorzubereiten.

Neben dem Mars-Rover wird auch die Landeplattform "Kazachok" wissenschaftliche Untersuchungen vornehmen. So soll die Orientierung und Rotation des Mars mit Funkwellen beobachtet werden, wobei die Radialgeschwindigkeit zwischen dem Sender auf dem Mars und einem Empfänger auf der Erde mithilfe des Dopplereffekts gemessen wird. Auch wird die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und UV-Strahlung während den verschiedenen Jahreszeiten des Mars überwacht

Der Flug der ExoMars-Mission zu unserem Nachbarplaneten wird neun Monate dauern. 569 Millionen Kilometer werden dabei zurĂĽckgelegt. Die ESA hat sogar schon die exakte Ankunftszeit genannt, sollte der Start wie vorgesehen am 20. September 2022 um 17:10 Uhr durchgefĂĽhrt werden. Demnach sollen Kazachok und Rosalind Franklin am 10. Juni 2023 um 17:32 Uhr auf dem Mars landen.

(fds)