Exoplanet LP 890-9c: Wohl besonders lebensfreundliche Supererde entdeckt

Der 100 Lichtjahre entfernte Stern LP 890-9 wird von zwei Exoplaneten umkreist. Auf einem könnten besonders lebensfreundliche Bedingungen herrschen.

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(Bild: ESO/M. Kornmesser/N. Risinger (skysurvey.org))

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Ein internationales Forschungsteam hat zwei sogenannten "Supererden" entdeckt, einer der beiden Exoplaneten könnte dabei vergleichsweise günstige Voraussetzungen für erdähnliches Leben bieten. Das erklärt die Gruppe, die von Laetitia Delrez von der Universität Lüttich geleitet wurde. Gefunden wurde der innere der beiden Exoplaneten namens LP 890-9b beziehungsweise TOI-4306b vom Weltraumteleskop TESS. Bei Folgebeobachtungen mit dem Instrument SPECULOOS (Search for habitable Planets EClipsing ULtra-cOOl Stars) wurde dann der deutlich spannendere äußere Nachbar LP 890-9c gefunden. Der könnte ähnlich lebensfreundlich sein, wie die berühmten Exoplaneten im TRAPPIST-System oder diese gar übertreffen, meint das Team.

Beide Exoplaneten des etwa 100 Lichtjahre entfernten Systems kommen den Analysen zufolge auf Radien von etwa 8.500 km, damit seien sie etwa 40 % größer als die Erde. Sie umkreisen einen vergleichsweise kleinen und kalten Stern, lediglich um einen einzigen noch kälteren Stern seien bislang überhaupt Exoplaneten gefunden worden – eben TRAPPIST. Beide umkreisen den Stern ziemlich eng, würden deshalb aber trotzdem sehr wenig Strahlung abbekommen, schreibt das Forschungsteam. Exoplaneten in dieser Umgebung seien besonders gut für Analysen der Atmosphären und darüber die Suche nach möglichen Spuren von Leben geeignet.

Vergleich des Sternsystem mit dem inneren Sonnensystem

(Bild: Adeline Deward (RISE-Illustration))

Zwar entspreche der Abstand des äußeren der beiden Exoplaneten zu seinem Stern immer noch einem Zehntel der des Merkur zur Sonne, aber damit liege er an der inneren Grenze von dessen habitabler Zone. Auf dessen Oberfläche könnte also flüssiges Wasser existieren und damit Bedingungen, die auf der Erde zur Entstehung von Leben geführt haben. Die Verhältnisse könnten sogar noch günstiger sein, als die Daten es erscheinen lassen, meint das Team. Ihre Arbeit haben sie im Fachmagazin Astronomy & Astrophysics veröffentlicht.

Die Daten seien eine Berechtigung, den Exoplaneten weiter zu erforschen, bestenfalls mit dem Weltraumteleskop James Webb, schreibt das Team. Wenn es um die genaue Abgrenzung der habitablen Zone gehe, würden die Modelle voneinander abweichen und die Entdeckung von LP 890-9c eröffne die einmalige Gelegenheit, "die Bedingungen für die Bewohnbarkeit um die kleinsten und kältesten Sterne in der Nachbarschaft unserer Sonne" besser zu verstehen. Unter den bislang gefundenen erdähnlichen Exoplaneten, die Leben beherbergen könnten, schienen jedenfalls nur die um TRAPPIST noch günstigere Bedingungen zu bieten als LP 890-9c.

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(mho)