Expo und Informix streiten um Millionen

Die Allianz zwischen der Expo-Gesellschaft und dem Münchner Datenbankhersteller Informix ist in die Brüche gegangen.

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Von
  • Egbert Meyer

Die Allianz zwischen der Expo-Gesellschaft und dem Münchner Datenbankhersteller Informix ist in die Brüche gegangen. Wie heute bekannt wurde, hat der Veranstalter der Weltausstellung 2000 den ehemaligen Partner Informix auf eine Vertragsstrafe von 10 Millionen Mark verklagt. Im Gegenzug fordert das Software-Unternehmen rund drei Millionen Mark von der Expo-Gesellschaft. Am kommenden Freitag (16. April) will das Landgericht Hannover in dem Streit entscheiden.

Die ehemaligen Partner liegen bereits seit Sommer vergangenen Jahres im Clinch. Auslöser war eine im Dezember 1996 geschlossene "Produktpartnerschaft". Die Vereinbarung sah vor, daß Informix und die Expo-Gesellschaft bis zur Weltausstellung gemeinsam eine Datenbank entwickeln, für die Informix spätere Nutzungsrechte erhielt. Das Münchner Unternehmen verpflichtete sich zu einer Barzahlung von 10 Millionen Mark und zur Lieferung von Software und Lizenzen im Wert von weiteren 6 Millionen Mark. Im Gegenzug sollte die Expo-Gesellschaft Programm-Module für Informix entwickeln. Bestandteil des Vertrages war auch die Vereinbarung, daß bei fristloser Kündigung der Zusammenarbeit die volle Summe als Vertragsstrafe fällig wird.

Nach Darstellung der Expo-Gesellschaft geriet Informix 1997 in finanzielle Schwierigkeiten und informierte im Dezember, daß man nicht mehr in der Lage sei, den Vertrag zu erfüllen. Dem widerspricht jedoch Informix-Sprecher Wilfried Platten: "Wir waren in finanziellen Schwierigkeiten, das ist ein offenes Geheimnis. Die Vertragserfüllung war jedoch zu keinem Zeitpunkt gefährdet".

Im Sommer 1998 kündigten beide Seiten fast zeitgleich den Vertrag. Informix beschuldigte die Expo-Gesellschaft, sie habe die Entwicklung der Programm-Module "nicht ernsthaft betrieben". Der Veranstalter der Weltausstellung warf Informix vor, das Unternehmen sei seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen. (em)