FDP kritisiert Internet-Kooperation von WAZ und WDR

FDP-Vizechef Pinkwart sieht in der Zusammenarbeit des Medienkonzerns mit dem öffentlich-rechtlichen Sender eine Tendenz zur Monopolisierung bei Information und Meinungsbildung.

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  • dpa

Die FDP warnt angesichts der Internet-Kooperation der Essener WAZ-Mediengruppe mit dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) vor einer verstärkten Tendenz zur Monopolisierung von Medien-Angeboten. "Die Kooperation führt dazu, dass ein Sender wie der WDR, der in Nordrhein-Westfalen ohnehin eine zentrale Rolle für Information und Meinungsbildung hat, jetzt eine weitere Möglichkeit zur Verbreitung seiner Inhalte erhält", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Liberalen, NRW-Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe).

"Je mehr Aktionsfreiheit die öffentlich-rechtlichen Sender im Multimedia-Angebot erhalten, desto größer wird ihr Einfluss auf die Meinungsbildung", sagte Pinkwart. Vor diesem Hintergrund sei er verwundert darüber, dass die im März getroffene Vereinbarung zwischen WAZ-Gruppe und WDR in der Düsseldorfer Staatskanzlei im Beisein von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) besiegelt worden ist.

Die Staatskanzlei habe zwar die Zuständigkeit für die Medienpolitik, sagte Pinkwart, der auch stellvertretender Ministerpräsident in der schwarz-gelben Düsseldorfer Landesregierung ist. Man könne aber darüber streiten, ob die Landesregierung angesichts der Staatsferne, die dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk auferlegt ist, die Bühne für öffentlich-private Vereinbarungen bauen müsse.

Die Kooperation von WAZ und WDR sieht vor, dass der Kölner Sender dem Internet-Angebot der WAZ-Tageszeitungen werbefreie Beiträge aus seinen Regionalmagazinen verkauft. Die Übereinkunft zwischen dem größten ARD-Sender und dem zweitgrößten deutschen Zeitungshaus ist ein Novum und gilt zunächst für ein Jahr.

Zur Diskussion um die Internet-Angebote öffentlich-rechtlicher Sender siehe auch:

(dpa) ()