FIFA will an WM im Internet verdienen

WM-Schnipsel gegen Gebühr: Der Fußball-Weltverband FIFA will aus den für europäische Fans zeitlich ungünstigen Spielansetzungen Profit schlagen.

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Von
  • Egbert Meyer

Der Fußball-Weltverband FIFA will bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft im Rahmen seines Internet-Auftritts Gebühren kassieren. "Wir wollen definitiv schwarze Zahlen schreiben", sagte Stefan Schuster, der bei der FIFA-Marketing AG für neue Medien verantwortlich ist, dem Handelsblatt.

Wie die Zeitung in ihrem Montags-Extra "Netzwert" berichtet, geht die FIFA davon aus, dass während der WM in Japan und Südkorea 40 Millionen User milliardenfach auf das gemeinsam mit dem Web-Portal Yahoo entwickelte werbefinanzierte Online-Angebot des Verbandes zugreifen werden. Außerdem seien gegen Gebühr erstmals auch ganze Spielszenen im Netz zu sehen, wird Schuster in dem Blatt zitiert. Wenn sein Unternehmen nur knapp eine halbe Million User bewegen könne, das 22,50 Euro teure Angebot anzunehmen, sei er schon "sehr zufrieden". Wie die Abrechnung für dieses Angebot erfolgen soll, geht aus dem Vorbericht des Handelsblatts allerdings nicht hervor.

Der Plan für die Gebühren-WM im Web ist dabei nicht einmal abwegig. Denn die FIFA hat mit der Vergabe des Turniers nach Südostasien europäischen Arbeitnehmern keinen Gefallen getan. Viele Spiele werden bereits in den frühen Morgenstunden angepfiffen. In ihrer Not, so spekuliert die FIFA offensichtlich, werden Fußball-Fans vermehrt auf Internet-Angebote ausweichen -- vorausgesetzt, sie haben am Arbeitsplatz die Möglichkeit dazu. (em)