FLA-Bericht: Foxconn verstößt weiterhin gegen Arbeitszeitregeln

Vor knapp zwei Jahren hatte Apple die Fair Labor Association in eine Reihe von Foxconn-Fabriken geschickt. Seitdem hat der Auftragsfertiger viele Kleinigkeiten verbessert, aber ein wichtiges Ziel verfehlt.

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Foxconn verstößt in seinen iPhone- und iPad-Fabriken immer noch gegen die chinesischen Arbeitszeitregeln. Zwischen März und Oktober habe über die Hälfte der Belegschaft von drei untersuchten Fabriken das gesetzliche Limit von durchschnittlich 49 Stunden pro Woche überschritten, schreibt die Fair Labor Association (FLA) in ihrem am Freitag veröffentlichten Abschlussbericht.

Arbeiter setzen MacBook-Displays zusammen.

(Bild: Apple)

Nicht einmal die von der FLA als Minimalziel ausgerufene 60-Stunden-Woche hat Foxconn komplett erreicht. In der iPhone- und iPod-Fabrik in Guanlan (Shenzhen) wurde laut FLA zwischen März und Oktober sieben Wochen lang mehr als 60 Stunden pro Woche gearbeitet. Ein Drittel der dortigen Arbeiter arbeitete demnach wochenlang ohne einen einzigen freien Tag.

Außer der Fabrik in Guanlan untersuchte die FLA das iPad-Werk in Chengdu und das iPad- und MacBook-Werk in Longhua (Shenzhen). Weitere Fabriken von Foxconn, Pegatron, Inventec und Quanta, in denen ebenfalls Apple-Produkte gebaut werden, waren nicht Teil des Projekts.

Abgesehen von den verfehlten Arbeitszeit-Zielen zeichnet der FLA-Bericht ein positives Bild. Foxconn habe 99 Prozent der vereinbarten Verbesserungen umgesetzt. Zum Beispiel werde in den drei Fabriken niemand mehr als Praktikant beschäftigt, zusätzliche Ausgänge und Toiletten würden gebaut.

Apple war nach einer Reihe von Selbstmorden von Foxconn-Arbeitern der Fair Labor Association beigetreten und hatte die Untersuchung in Auftrag gegeben. Die FLA erwartet, dass Apple in Zukunft die Bedingungen bei Foxconn selbst überwacht und ihr jährlich Bericht erstattet. (cwo)