Facebook: EU-Kommission soll Whatsapp-Übernahme absegnen

Facebook hat offenbar die EU-Kommission darum gebeten, die geplante Whatsapp-Übernahme kartellrechtlich zu überprüfen. Damit könnten wohl Einzelprüfungen in verschiedenen EU-Ländern vermieden werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Facebook will sich die Übernahme des Messengers Whatsapp offenbar von der EU-Kommission kartellrechtlich absegnen lassen. Das geht aus einem Bericht des Wall Street Journal hervor, das sich auf Insider beruft. Mit der Anfrage an die Kommission will das Unternehmen wahrscheinlich vermeiden, dass der Deal von mehreren nationalen Kartellbehörden der einzelnen europäischen Ländern unter die Lupe genommen wird.

Nur eine Kartellprüfung statt vieler: Facebook will seinen Whatsapp-Kauf von der EU-Kommission abgesegnet bekommen.

(Bild: dpa, Patrick Pleul)

Die EU-Kommission soll die nationalen Regulierer bereits informiert haben, entschieden wurde über die Anfrage wohl noch nicht. Damit sich die Kommission der Sache annimmt, muss Facebook nachweisen können, dass bereits in drei EU-Ländern Prüfungen laufen.

Gegenwind für die Übernahme gab es laut Bericht bislang unter anderem von französischen Telekom-Konzernen, die vor einer dominanten Position Facebooks im Bereich des Instant Messaging warnen – und vermutlich die eigenen Felle im Geschäft mit SMS wegschwimmen sehen. Weltweit wird der populäre Messaging-Dienst, der gerade bei jungen Nutzern sehr beliebt ist, von rund einer halben Milliarde Menschen verwendet.

Von den US-Regulierern hat Facebook die Genehmigung für den milliardenschweren Kauf bereits im April bekommen. Dabei mahnte die Handelskommission FTC an, dass die Datenschutz-Versprechen strikt eingehalten werden müssen. Die Unternehmen hatten unter anderem versichert, dass sich nach der Übernahme an dem Umgang mit Nutzer-Daten bei WhatsApp nichts ändern werde. Die im Februar bekanntgemachte Übernahme, bei der 19 Milliarden US-Dollar fließen sollen, sorgte für großes Aufsehen.

Siehe dazu auch:

(axk)