Facebook Messenger: Meta-App soll absichtlich den Akku stark belasten

Ein Ex-Mitarbeiter von Meta behauptet, der Facebook-Messenger sauge zu Testzwecken an der Batterielaufzeit von Smartphones. Das sei gefährlich.

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(Bild: BigTunaOnline/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Der Facebook Messenger soll bei manchen Nutzerinnen und Nutzern massiv am Akku saugen – absichtlich und zu Testzwecken. Das behauptet ein Ex-Mitarbeiter von Meta Platforms, dem Mutterunternehmen. Er hat ursprünglich sogar in einer Klage verlangt, Schadensersatz zu bekommen und spricht davon, wie gefährlich diese sogenannten Negativtests sind. Sie sind quasi Stresstests und sollen zeigen, wie Menschen reagieren und mit Apps agieren, wenn etwas nicht rund läuft. Meta verneint, die Vorwürfe seien haltlos.

Über die Klage berichtete zunächst die New York Post, ein Boulevardblatt. Demnach behauptet George Hayward, dass der Messenger gezielt den Smartphone-Akku belasten und leeren soll. Er hält das für fahrlässig, denn bei einem leeren Akku könne man in einem Notfall eben auch keine Rettung mehr verständigen. Als er mit seiner Chefin darüber sprach, habe diese geantwortet: "Indem wir manchen schaden, können wir vielen helfen." Inzwischen liegt der Fall wohl bei einem Schiedsgericht. Weil er die Arbeit an solchen Tests verweigerte, sei er entlassen worden. Daher sein vermeintlicher Anspruch auf Schadensersatz.

Tatsächlich muss man festhalten, dass Smartphones solche Akkufresser anzeigen. Beim iPhone findet sich etwa unter den Einstellungen die Auswahl "Batterie" und darunter eine Auflistung, welche Apps wie viel Prozent des Verbrauchs ausmachen. Sollte da eine App herausstechen, könnte das auffallen. Auch Android hat eine solche Übersicht – dort nennt sie sich "Akku" und kann sogar explizit warnen, wenn etwas auffällig viel Akkulaufzeit verschlingt.

Taucht eine App als besonders Batterie-hungrig auf, muss das nicht an solchen Stresstests liegen. Es kann auch einfach sein, dass eine App tatsächlich mehr verbraucht als eine andere. Instagram mit all den Bildern, Videos und Werbeanzeigen ist wohl kaum mit dem Kalender vergleichbar. Zudem können immer auch Bugs ganz ohne Absicht der Grund für Probleme sein. Grundsätzlich hilft der Stromsparmodus, sollte man Sorge haben, der Akku könne zu schnell leer werden. Weitere Möglichkeiten sind der Dunkelmodus bei OLED-Geräten oder generell das Abdunkeln des Bildschirms, die Standortfreigabe ausschalten und Hintergrundaktualisierungen verbieten.

Zu den Vorwürfen, Negativtests überhaupt durchzuführen, hat sich Meta bisher nicht geäußert. Grundsätzlich ist es nicht unbedingt wahrscheinlich, viele Nutzerinnen und Nutzer auf diese Art ärgern zu wollen. Laut des Ex-Mitarbeiters gehörten zu dem Test auch Schulungsunterlagen, die schreckliches offenbarten.

Siehe auch:

Update

Stellungnahme von Meta ergänzt: Die Vorwürfe sind haltlos.

(emw)