Facebook löscht Netzwerke: Eines verbreitete russische Propaganda in Deutschland

17 Netzwerke mit zahlreichen Seiten, Gruppen und Konten hat Facebook im Dezember gelöscht – wegen ausländischer Einmischung. Mehr als je zuvor in einem Monat.

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(Bild: Lloyd Carr/Shutterstock.com)

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Facebook hat im Dezember 1957 Konten plus weitere 707 Instagram-Accounts sowie 156 Seiten und 727 Gruppen gelöscht. Das sind mehr als je zuvor in einem Monat. Sie rechnet Facebook 17 Netzwerken zu, die versucht haben, mittels Kampagnen andere Nutzer zu manipulieren.

Die meisten Netzwerke hatten Menschen aus dem Land zur Zielgruppe, aus dem heraus sie auch handelten. In fünf Fällen sollten Nutzer anderer Länder angesprochen werden. Zumeist ging es um Wahlen, was laut Facebook das Eingreifen besonders schwer macht, weil die Grenze zwischen einer "gesunden öffentlichen Debatte" und "Manipulation" so schwer zu ziehen sei. Hinweise bietet das Zurückführen auf "einzelne Organisationen, die koordiniert Manipulations-Kampagnen" fahren.

Häufig geben sich Seitenbetreiber als lokale Nachrichtenseiten aus. Dahinter stecken oft sogar Agenturen, die als Dienst dann Kampagnen anbieten. Aus den Separatistengebieten in der Ostukraine sind etwa vermeintliche Auslandsmedien aufgebaut worden, die pro-russische Propaganda in mehreren anderen Ländern verbreitet haben. Netzpolitik.org und die Welt hatten Facebook im Dezember darauf aufmerksam gemacht, das soziale Netzwerk reagierte mit Löschung. Dort fällt ein solches Vorgehen unter verbotene ausländische Einmischung. Besonders problematisch war, dass auf einer deutschsprachigen Webseite mit dem Namen "Abendlich Hamburg" Desinformationen über den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny verbreitet wurden, die dann russischen Medien übernommen worden waren, als seien sie echt, berichtet Netzpolitik.

Auch von anderen Quellen bekam Facebook Hinweise auf sogenanntes "Coordinated Inauthentic Behaviour". 10 von den 17 Netzwerken sind in Kooperation mit externen Partnern oder durch Hinweise aufgefallen. Das soziale Netzwerk gibt ebenfalls alle Informationen, zu den Netzwerken an Unternehmen, Forscher, Juristen und Journalisten weiter. Durch immer besseres und schnelleres Aufspüren von Manipulationsversuchen, hätten die meisten Netzwerke noch kaum andere Nutzer erreichen können, bis sie entfernt wurden.

Facebook veröffentlicht mindestens ein Mal im Monat einen Bericht, in dem die gelöschten Netzwerke aufgelistet werden. Teilweise auch mit Beispielbeiträgen und Namen von Seiten und Gruppen.

(emw)