Facebook verschärft Regeln zur Wahlwerbung

Vor der US-Präsidentschaftswahl 2020 setzt Facebook ein Zeichen: Künftig soll für jeden nachvollziehbar sein, wer eine Wahlwerbung auf Facebook finanziert hat.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Facebook verschärft Regeln zur Wahlwerbung

(Bild: Derick Hudson/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Facebook will vor der US-Präsidentschaftswahl 2020 seine Transparenz bei Wahlwerbung verstärken. "Die Menschen sollten wissen, wer versucht, ihre Wahl zu beeinflussen, und Werbekunden sollten nicht in der Lage sein zu verschleiern, wer für die Anzeigen zahlt", teilte Facebook auf seinem US-Blog mit. Facebook war seit dem Skandal um mutmaßliche russische Einmischung in die US-Präsidentenwahl 2016 zunehmend unter Druck geraten, seine Transparenz zu verbessern.

Ab Mitte September werden demnach strengere Regeln für den Autorisierungsprozess für US-Werbekunden gelten. Künftig müssten diese mehr Informationen über ihre Organisation preisgeben, um zugelassen zu werden, hieß es. Sollten sie den neuen Regeln bis Mitte Oktober nicht Folge leisten, würden ihre Werbeanzeigen gestoppt, teilte Facebook mit.

Grund für die Verschärfung der Regeln sei unter anderem, dass Werbekunden in einigen Fällen versucht hätten, irreführende Disclaimer mit dem Hinweis "Bezahlt von" auf ihren Anzeigen zu führen. Mit dem Schritt wolle man es Anzeigenkunden schwerer machen zu verstecken, wer sich hinter der Werbung verberge, teilte Facebook mit.

Auch in Deutschland müssen Personen oder Organisationen, die Wahlwerbung schalten, einen Disclaimer erstellen, der auf der jeweiligen Anzeige zu sehen ist. Dieser darf laut dem Unternehmen "nicht die Formulierung 'Bezahlt von' enthalten", da dieser Hinweis bereits von Facebook selbst verwendet werde.

Vor der Europawahl 2019 hatte Facebook bereits Maßnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass Wahlwerbung aus dem Ausland geschaltet wird und damit Einfluss aus anderen Staaten auf die Wahl genommen wird. Kandidaten konnten aus dem Ausland nicht mit Wahlwerbung gepusht werden. Außerdem mussten die Kandidaten und Werbetreibenden ihre Identität und Herkunft nachweisen. Facebook hatte bereits damals angekündigt, dass es strengere Regeln bei Wahlwerbung geben werde und die Finanzierung öffentlich sichtbar werden soll. (olb)