Facebook versus Adblocker: Nächste Runde im Katz- und Mausspiel

Der Kampf um die Auslieferung von Werbung auf Facebook geht weiter. Der Konzern hatte Anfang der Woche angekündigt, Werbung auch an Nutzer ausliefern zu wollen, die Werbeblocker einsetzen. Durch Änderungen am HTML-Code versuchen seither Facebooks Entwickler, die Filterregeln von Werbeblockern zu umgehen. Nach Angaben von Adblock Plus ist auch der zweite Versuch gescheitert.

Die erste Änderung des Codes hatte die Community von Adblock Plus nach Angaben der Entwickler in nur zwei Tagen umgangen. In einem Statement beschwerte sich ein Sprecher von Facebook darüber, dass die erste neue Filterregel der "Easylist" nicht nur Werbung, sondern auch normale Postings aus der Facebook-Timeline entfernt habe. Man wolle sich deshalb des Problems annehmen.

Zweiter Fehlschlag in kurzer Zeit

Wenige Stunden nach der Umgehung der Blockade hatten Facebook-Entwickler deshalb ein zweites Update des Timeline-Codes vorgenommen. Wie Adblock-Plus-Entwickler auf Twitter mitteilen, wurde aber auch dieses Update innerhalb kurzer Zeit mit einer neuen Filterregel umgangen.

Einerseits ist Facebook in einer guten Position, um Adblocker zu umgehen: Der Konzern ist nicht auf Server von Dritten angewiesen, um Werbung auszuliefern – er hat auch weitgehende Kontrolle über die auf der Seite eingesetzten Skripte. Auf der anderen Seite verlangen Aufsichtsbehörden, dass Werbung eindeutig gekennzeichnet ist.

Diese Kennzeichnung zu realisieren, ohne dass Adblocker sie auslesen können, ist ein schwer zu lösendes Problem, wie zum Beispiel Arvind Narayanan von der Universität Princeton erläutert: So hat Facebook seinen Nutzern parallel zu der Anti-Adblocker-Kampagne auch neue Möglichkeiten gegeben, für sie uninteressante Werbung abzulehnen. Adblocker können deshalb im Code der Timeline genau nach diesen Funktionen suchen, um Werbung zu erkennen und zu blockieren. (jo)