Facebook will Wachstum in Deutschland deutlich ankurbeln

Facebook-Mitgründer Mark Zuckerberg rührte während seines ersten offiziellen Besuchs in Deutschland die Werbetrommel. Er sieht vor allem in Deutschland eine zunehmende Anzahl von Entwicklern, die Anwendungen für das Social Network erarbeiten.

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Das Social Network Facebook will mit einem Wettbewerb unter seinen Nutzern und der verstärkten Zusammenarbeit mit Partnern das Wachstum auch in Deutschland weiter ankurbeln. "Wir wollen mit der Initiative verschiedene Geschichten vorstellen, wie und zu welchem Zweck die Mitglieder Facebook nutzen", sagte Facebook-Mitgründer Mark Zuckerberg gestern bei seinem ersten offiziellen Deutschland-Besuch in Berlin der dpa. In der kommenden Woche will das kalifornische Unternehmen zudem einen ersten Partner in Deutschland für das Projekt "Facebook connect" vorstellen. Damit sollen Nutzer des Facebook-Netzwerks künftig ihre Daten auch auf anderen Internet-Sites nutzen können, ohne sie noch einmal eingeben zu müssen.

Der Facebook-Mitgründer sieht seine 2004 an der Harvard University gegründete Plattform derzeit auf Erfolgskurs auch in Europa. Rund 30 Prozent der gesamten Online-Population weltweit nutzten inzwischen Facebook, sagte Zuckerberg. In Deutschland sei die Plattform derzeit das am schnellsten wachsende Netzwerk. Seit dem Start in deutscher Sprache vor rund sieben Monaten habe das Unternehmen seine Mitgliederzahl auf 1,2 Millionen verdoppelt. Deutschland zählt für das Netzwerk seit einiger Zeit zu den wichtigsten Märkten in Europa.

Hierzulande sieht sich die Plattform allerdings mit besonders starker Konkurrenz konfrontiert. Den aktuell 1,2 Millionen Mitgliedern bei Facebook stehen fast zehn Millionen Nutzer der Plattformen StudiVZ und SchülerVZ der Holtzbrinck-Gruppe gegenüber. Im vergangenen Juli hatte Facebook den deutschen Rivalen des Plagiats bezichtigt und zog vor Gericht. "Große Teile von Facebook sind von StudiVZ einfach kopiert worden", sagte Zuckerberg. StudiVZ hatte die Vorwürfe als haltlos zurückgewiesen und den Gang vor Gericht als schlechten Versuch interpretiert, die eigene Marktposition zu verbessern. "Wir erhoffen uns eine schnelle Entscheidung auf freundschaftlichem Weg", sagte Zuckerberg in Berlin.

Facebook wolle nicht um jeden Preis in bestimmte Märkte dringen. "Wir wollen die Plattform so gut es nur geht gestalten." Dafür biete man die entsprechenden Werkzeuge und Anwendungen. Vor allem in Deutschland gebe es eine zunehmende Anzahl von Entwicklern, die Anwendungen für Facebook erarbeiten. Insgesamt entwickelten derzeit weltweit 400.000 Menschen Anwendungen für die offene Plattform. "Wichtig ist allein, dass die Nutzer problemlos ihre Freunde treffen können."

Für die Initiative "Facebook for Good – Erzähl deine Geschichte" hat sich das Unternehmen Deutschland als Startpunkt gewählt. Nutzer können ab dem 7. Oktober in bebilderten Geschichten schildern, wie sie selbst Facebook für bestimmte Projekte oder Vorhaben eingesetzt haben. Beteiligen wollen sich unter anderem rund vier Millionen Menschen in Kolumbien, die über Facebook gegen die Guerilla protestieren, sagte Zuckerberg. Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 1000 Euro, alternativ kann er einen Betrag in Höhe von 3000 Euro für ein soziales Projekt seiner Wahl spenden.

Zuckerberg hat während seines Berlin-Besuchs auch den Gewinner des deutschen Facebook-Application-Wettbewerbs bekannt gegeben, mit dem die beliebtesten Anwendungen in Deutschland ausgezeichnet werden. Mit monatlich knapp 10.000 aktiven Nutzern erhielt "Doodle" den "Großen Preis". Sie helfe Nutzern, Termine und Zeiten für ihre Gruppen-Events wie Telefonkonferenzen, Familientreffen, Geschäftsessen oder Team-Meetings zu koordinieren, wie Facebook mitteilt.

Siehe dazu auch:

  • Facebook im heise Software-Verzeichnis

(anw)