Facebook will virale Falschmeldungen bekämpfen

Immer wieder machen Falschmeldungen bei Facebook die Runde und verunsichern viele Benutzer. Eine neue Meldefunktion soll für Abhilfe sorgen.

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Facebook

(Bild: dpa, Jens Büttner)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Gesichtete Dinosaurier, Ufo-Landungen oder drohende Gebühren für die Nutzung von Facebook – das soziale Netzwerk Facebook sagt Spam und Falschmeldungen, sogenannten Hoaxes, den Kampf an. Nutzer bekommen auch in Deutschland demnächst die Möglichkeit, unsinnige, falsche oder betrügerische Nachrichten zu melden und als falsch zu markieren. Die Neuerung gilt für alle Beiträge, die Links, Bilder oder Videos enthalten.

Damit reagiert Facebook auf Beschwerden von Nutzern, die weniger Beiträge aus der Kategorie "Teile diese Nachricht, sonst kostet Facebook Geld" oder "Ich widerspreche Facebooks Copyright-Regeln" sehen wollen, berichten die Entwickler Erich Owens und Udi Weinsberg. Markieren ausreichend viele Nutzer einen Beitrag als falsch oder löschen ihn, soll er künftig seltener im Nachrichtenstrom der Nutzer erscheinen. Gelöscht werden solche Inhalte allerdings auch künftig nicht – egal wie oft ein Beitrag als irreführend oder falsch gekennzeichnet wird.

Beiträge, die häufig gemeldet werden, sollen lediglich einen Hinweis erhalten, dass ihr Inhalt möglicherweise falsch ist. Die Meldefunktion wird durch Algorithmen unterstützt, die nach häufig geteilten und dann schnell gelöschten Beiträgen sucht – laut einem aktuellen Bericht des Netzwerks über Spam-Analyse ein sicherer Hinweis auf Hoaxes. Auch Beiträge, deren Kommentare Verweise auf Anti-Hoax-Seiten im Netz enthalten, sind verdächtig.

Auf Nachrichtenwebseiten oder Satire-Seiten wie The Onion oder Der Postillon soll die neue Funktion laut Facebook keine Auswirkungen haben. Man habe festgestellt, dass Nutzer satirische Inhalte oder als Satire gekennzeichnete Beiträge in der Regel nicht als irreführend melden, heißt es in dem Beitrag der beiden Facebook-Entwickler. "Medienseiten wird das überhaupt nicht betreffen", sagte auch ein Facebook-Sprecher auf Anfrage. Sorgen vor Missbrauch durch Aktivistengruppen, die versuchen würden, missliebige Meinungen über die Meldefunktion aus dem Netzwerk zu entfernen, müsse man nicht haben, so der Sprecher. Gebe es den Verdacht, schlage der Algorithmus Alarm und ein Mitarbeiter prüfe den Fall. (uma)