Fachkräftemangel: Deutschland für Hochqualifizierte nur mäßig attraktiv

Laut einer Studie ist Deutschlands Arbeitsmarkt für ausländische Fachkräfte nur mittelmäßig attraktiv. Studenten und Unternehmer kommen dagegen gern.

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Fachkräfte, Büro, Arbeitsplätze
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Von
  • Christine Bruns
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Deutschland ist für hochqualifizierte Arbeitnehmer aus dem Ausland nicht die erste Wahl. Laut einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liegt die Attraktivität anderer Länder wie Australien, Schweden oder Schweiz deutlich höher. Der deutsche Arbeitsmarkt schafft es gerade einmal auf den zwölften Platz.

"Viele Faktoren außerhalb der Migrationsgesetzgebung beeinflussen die Attraktivität eines Landes", sagte Stefano Scarpetta, OECD Direktor für Beschäftigung, Arbeit und Soziales. "Für Fachkräfte ist die Geschwindigkeit der Visaerteilung ein wichtiger Faktor, aber für viele Hochqualifizierte sind auch die Rahmenbedingungen für Partner und Kinder wichtig". Die Gründe dafür, dass Deutschland verhältnismäßig schlecht abschneidet, liegen vor allem darin, dass ausländische Abschlüsse oft abgewertet werden.

Das macht sich besonders bei Fachkräften bemerkbar, die mindestens einen Masterabschluss haben. Die Bundesregierung arbeitet derzeit jedoch an einem Gesetzentwurf, der das ändern könnte. Bei Anträgen auf ein Visa oder eine Arbeitserlaubnis ist Deutschland dagegen recht schnell.

Andres als bei den Fachkräften schneidet Deutschland hinsichtlich der Studenten und Unternehmer gut ab und schafft es auf den dritten beziehungsweise sechsten Platz auf der Attraktivitätsliste. Für Studenten sind lediglich Norwegen und die Schweiz attraktiver, Unternehmer schauen sich neben diesen beiden noch in Kanada, Neuseeland oder Schweden um.

Der OECD erstellt seine Studie gemeinsam mit der Bertelsmann-Stiftung nach vordefinierten Rahmenbedingungen. Untersucht werden dabei sieben Faktoren: Qualität der beruflichen Chancen, Einkommen und Steuern, Zukunftsaussichten, Möglichkeiten für Familienmitglieder, Kompetenzumfeld, Diversität und Lebensqualität. Auch die Einreise- und Aufenthaltsbedingungen für Hochqualifizierte werden berücksichtigt. (cbr)