Fachmesse Medica im Zeichen der Gesundheitskarte

Die weltgrößte Fachmesse für die medizinische Versorgung, die heute eröffnet wird, erwarten 4000 Aussteller aus 67 Ländern rund 150.000 Fachbesucher.

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Von
  • Detlef Borchers

Heute Abend wird in Düsseldorf die Medica eröffnet. Die weltgrößte Fachmesse für die medizinische Versorgung bezeichnet sich selbst als "Weltforum der Medizin". Der Messe sind eine Reihe von Fachkongressen und die Spezialmesse ComPaMed angegliedert, eine Messe für Formprodukte und Rohstoffe der medizinischen Fertigung. Insgesamt erwarten nach Angabe der Messe Düsseldorf 4000 Aussteller aus 67 Ländern über 150.000 Fachbesucher.

Schwerpunktthema der Medica 2004 ist die elektronische Gesundheitskarte (eGK) in all ihren Verästelungen, von der medizinischen Telematik im Krankenhausmanagament über die elektronische Patientenakte bis zur Einbettung dieser Karte in ein gesamteuropäisches Versorgungskonzept. So gibt es gleich vier Tagungen, die sich mit der für den 1. Januar 2006 geplanten Einführung der elektronischen Gesundheitskarte beschäftigen.

Erstmals beschäftigten sich auch die Ärzte intensiver mit der Gesundheitskarte. Vor der Medizinmesse und den erwarteten Diskussionen über die eGK warnte Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer, dass die Gesundheitskarte die Vertraulichkeit der Daten nicht stören dürfe. Der Vorstand der nordrheinischen Vertretung dieser Ärzte-Standesorganisation verabschiedete in Düsseldorf einen Leitantrag, in dem es heißt: "Der Arzt muß seinen Patienten zusichern können, dass Informationen über seine Gesundheit nur von beiden geteilt werden, auch wenn sie elektronisch gespeichert werden."

Zur Eröffnung der Messe wurde die vom bIT4Health-Konsortium entwickelte und von protego.net kommentierte Spezifikation 1.1 der Gesundheitskarte (Electronic Health Card Specification) veröffentlicht, mit der nun die ersten Tests anlaufen sollen. Auf der Messe selbst gibt es nicht nur Vorträge zum Thema. So bietet die Firma InterComponentWare interessierten Programmierern eine Schulung in ihrem Web-API zu ihrer Gesundheitsakte LifeSensor an. Die offene API-Schnittstelle zwischen Krankenhausinformationssystemen, Praxis- und Apothekensoftwaresystemen soll nach Angaben der Firma bereits alle Spezifikationen des zukünftigen bIT4Health-Connectors berücksichtigen, der in Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken den Anschluss an die neue medizinische Telematik besorgen soll. (Detlef Borchers) / (anw)