Fairphone 3: Neue Kamera-Module sollen Nutzungsdauer verlängern
Besitzer des modularen Smartphones Fairphone 3 können bald neue Kameras einbauen. Außerdem gibt es ein Update auf Android 10.
Fairphone verbessert sein Fairphone 3 durch ein Hardware-Upgrade. Besitzer des vor einem Jahr vorgestellten modularen Smartphones können ab sofort neue Kamera-Module vorbestellen. Man biete "als einziger Anbieter überhaupt die Möglichkeit, die neuesten Tech-Features in vorhandene Geräte zu integrieren", betonte der niederländische Hersteller anlässlich der Vorstellung der neuen Module am Donnerstag.
Bislang stecken im Fairphone 3 eine Rückkamera mit 12 Megapixeln und eine Frontkamera mit 8 Megapixeln. Die neuen Module steigern die Auflösung auf 48 respektive 16 Megapixel. Außerdem verspricht Fairphone einen schnelleren Autofokus und eine "Bildstabilisierung für scharfe Aufnahmen trotz Bewegung". Die beiden neuen Kameras kosten zusammen 95 Euro.
Fairphone 3+ folgt auf Fairphone 3
Fairphone verkauft das modulare Smartphone ab sofort inklusive der neuen Kameras – und nennt das Gerät deshalb Fairphone 3+. Dieses soll außerdem im Vergleich zum Vorgänger einen "mehr als vier Mal so hohen Anteil an recyceltem Kunststoff enthalten" und sich durch eine verbesserte Audioqualität auszeichnen. Wie letzteres konkret umgesetzt wird, verrät Fairphone in seiner Pressemitteilung nicht. An den wichtigsten technischen Eckdaten ändert sich jedenfalls nichts: auch im Fairphone 3+ stecken Qualcomms Snapdragon 632, ein 5,65-Zoll-Full-HD-Display, 4 GByte RAM und 64 GByte Flash-Speicher. Der Preis steigt von 450 auf 470 Euro.
Das Fairphone 3+ wird von Anfang an mit Android 10 ausgeliefert. Das Fairphone 3 soll diese Version Mitte September als Update erhalten. Bei der Vorstellung des Fairphone 3 vor rund einem Jahr hatte Fairphone versprochen, das Gerät fünf Jahre lang mit Updates und Ersatzteilen zu versorgen.
Upgrade soll CO2-Emissionen vermeiden
Von den neuen Modulen verspricht sich Fairphone positive Umwelteffekte. Der Hersteller spricht von einem "lebensverlängenden Hardware-Update". Aufgrund des hohen Energieaufwands in der Produktion und des geringen Stromverbrauchs in der Nutzungsphase fallen die CO2-Emissionen von Smartphones umso niedriger aus, je länger man sie benutzt. Fairphone verweist auf eine vom Fraunhofer-Institut IZM durchgeführte Lifecycle-Analyse des Fairphone 3: Die Emissionen sinken demnach um rund ein Drittel, wenn das Gerät mehr als fünf Jahre lang verwendet wird.
Fairphone treibt generell einen hohen Aufwand, um sich hinsichtlich Umweltschutz und Arbeitsbedingungen von der Konkurrenz abzusetzen. Fairphone 3 und 3+ sind die einzigen Smartphones, die Fairtrade-zertifiziertes Gold enthalten. Außerdem verwendet der Hersteller nach eigenen Angaben "faires Kobalt", "konfliktfreies Zinn und Wolfram" sowie "recyceltes Kupfer". Ein Teil des Kaufpreises fließt als Lohnbonus zu den Arbeitern des chinesischen Auftragsfertigers Arima. Für datenschutzbewusste Nutzer gibt es den entgoogelten Android-Ableger /e/.
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Andere modulare Smartphones
Auch der Vorgänger Fairphone 2 besteht aus Modulen, die der Nutzer leicht selbst tauschen kann. 2017 gab es für dieses Modell neue Kamera-Module mit höherer Auflösung. LG und Motorola hatten in der Vergangenheit ebenfalls modulare Smartphones im Programm, allerdings boten sie nur Module mit zusätzlichen Funktionen, keine Hardware-Updates. Google wollte mit "Project Ara" erweiterbare und aktualisierbare Smartphones anbieten, zog aber 2016 den Stecker.
(cwo)