Fake-Welle auf dem iPhone: Apple löscht falsche ChatGPT-Programme kaum

Den beliebten KI-Textgenerator gibt es nicht als offizielle iOS-App. In die Bresche springen unseriöse Anbieter, die Nutzern Geld aus der Tasche ziehen wollen.

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(Bild: Ebru-Omer/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

ChatGPT fürs iPhone? Klingt gut, gibt es aber aktuell offiziell nur, wenn man einen Browser verwendet. Keine der zahllosen Apps, die es für das Apple-Smartphone, das iPad oder die Apple Watch im App Store gibt, stammt offiziell von OpenAI, dem Hersteller des KI-Textgenerators. Das allein wäre nicht schlimm, käme es in diesem Zusammenhang nicht zu sehr viel Nepp und Bauernfängerei. Das Problem besteht schon seit Monaten. Doch Apple schafft es augenscheinlich nicht, es adäquat einzudämmen.

Die Anbieter der unseriösen Apps versuchen dabei, Nutzerinnen und Nutzer dazu zu bringen, extrem teure Abonnements abzuschließen. Bemerkt der Kunde dies nicht, kann er schnell höhere Summen verlieren, besonders, wenn er das Abo nicht rechtzeitig kündigt. Apple will solche betrügerischen Ansätze eigentlich durch sein App Review aufspüren und verhindern, scheint hier aber nicht wirklich hinterherzukommen. Darauf weisen Sicherheitsexperten hin.

Dass in diesem Sektor ein Hype herrscht, sieht man bereits an der Ergebnisliste des App Store, wenn man nach "OpenAI" oder "ChatGPT" sucht. Neben viel Werbung für angeblich offizielle Programme gibt es zahllose einzelne Apps, die diese Begriffe nutzen. Es werden OpenAI- und ChatGPT-Logos sowie die bekannten Farben verwendet, einige augenscheinlich gleichartige Programme tauchen gleich mehrfach mit abgewandelter Bezeichnung (z.B. "Chat GPT" und "ChatGPT") auf. Man kann in diesem Zusammenhang durchaus von App-Spam sprechen.

Einige der Programme sind so gestrickt, dass sie dem Nutzer entweder ein Abo aufzwingen oder man sie über den App Switcher zwangsbeenden muss, sonst also nicht aus ihnen herauskommt. Wie es sein kann, dass so etwas durch das App Review rutscht, bleibt ein Rätsel. Es ist damit zu rechnen, dass Anbieter aktuell Tausende Euro (wenn nicht mehr) durch Menschen generieren, die meinen, es mit legitimen OpenAI-Programmen zu tun zu haben. Seriöse Apps, die die API des KI-Unternehmens legitim nutzen und entweder kostenlos sind oder niedrige Gebühren oder Einmalpreise verlangen, sind angesichts der vielen anderen Apps kaum noch sichtbar.

Der Security-Experte Alex Kleber, der sich die aktuelle Situation angesehen hat, stellte auch fest, dass die unseriösen Anbieter User zum Abgeben von Reviews zwingen, was die Apps leichter nach oben spült. Auch dies ist laut App-Store-Regeln eigentlich nicht erlaubt. Das Problem betrifft mittlerweile nicht nur iPhone, iPad und Apple Watch, sondern zunehmend auch den Mac App Store, hat Kleber weiter festgestellt. Er führt in einer Liste einige der seiner Ansicht nach problematischen Programme auf, um Apple zum Handeln zu bewegen. Das Unternehmen betont bekanntermaßen stets, wie effektiv sein App Review gegen Betrug und Sicherheitsprobleme ist. Es kämpfte deshalb massiv gegen die Öffnung seiner Plattform durch Sideloading – auch mit dieser Begründung.

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(bsc)