Fastweb-Verwaltungsrat stimmt Übernahme durch Swisscom zu

Großaktionär und Präsident des Fastweb-Verwaltungsrats Silvio Scaglia soll der Swisscom bereits versichert haben, ihr seine Beteiligung von 18,75 Prozent zu verkaufen.

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Von
  • Tom Sperlich

Bei seinen Plänen, den italienischen Breitbandanbieter Fastweb SpA zu übernehmen, ist der Schweizer Telekommunikationskonzern Swisscom AG vorangekommen: Gestern stimmte der Verwaltungsrat von Fastweb dem am Montag vergangener Woche vorgelegten Übernahmeangebot zu.

Vor einer Woche reichte die Swisscom ihren Angebotsprospekt für Fastweb bei der italienischen Börsenaufsicht Consob ein. Am Mittwoch sicherte sich der Telekom-Konzern Kreditfazilitäten über 8,1 Milliarden Franken (rund 5 Milliarden Euro) für den Kauf von Fastweb. Finanziert wird dies auf Grund einer Vereinbarung mit einem Konsortium verschiedener "erstrangiger" internationaler Banken, teilte Swisscom vergangene Woche mit. Die Offerte über 47 Euro pro Aktie (insgesamt maximal 3,7 Milliarden Euro) zielt auf 100 Prozent des Aktienkapitals ab. Die Swisscom besitzt bereits 1,74 Prozent an Fastweb.

Laut Medienberichten soll der Großaktionär und Präsident des Fastweb-Verwaltungsrats Silvio Scaglia der Swisscom bereits versichert haben, ihr seine Beteiligung von 18,75 Prozent zu verkaufen. Unter der Bedingung, dass nicht innerhalb von drei Tagen nach Beginn der Angebotsfrist das höhere Angebot eines anderen Interessenten eintrifft, wie Fastweb vorige Woche mitteilte. Die Swisscom geht davon aus, dass die Angebotsfrist in der ersten April-Hälfte beginnen und voraussichtlich Mitte Mai enden wird.

Nachdem es am 13. März in den italienischen Medien geheißen hatte, dass Mediaset ebenfalls erwäge, für Fastweb zu bieten, und den Preis auf 50 Euro pro Aktie hochbieten könnte, kam am Tag danach das Dementi. In Schweizer Medienberichten hieß es gestern, dass die italienische Tageszeitung Il Sole/24 ore ohne Angaben von Quellen vermeldet habe, dass Mediaset jetzt doch wieder gedenke, in den Bieterkampf um Fastweb einzusteigen. Analysten sollen sich vergangene Woche bereits geäußert haben, dass ihrer Einschätzung nach die angebotenen 47 Euro per Aktie zu tief seien. (Tom Sperlich) / (anw)