Filmpiraten sollen die USA über 20 Milliarden Dollar kosten

US-Studien überbieten sich beim Abschätzen des wirtschaftlichen Schadens durch illegale Filmkopien.

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Von
  • Axel Kossel

Nach einer neuen Analyse entstand der US-Wirtschaft 2005 durch illegale Film- und Fernsehkopien ein Gesamtschaden von 20,5 Milliarden US-Dollar. Betroffen seien davon nicht nur die Bosse in Hollywood, sondern alle Bürger: Dem Staat entgingen 837 Millionen US-Dollar Steuereinnahmen und den Arbeitnehmern 5,5 Milliarden Gehalt. Über 140.000 Arbeitstellen seine verloren gegangen.

Diese Studie wurde vom Institute for Policy Innovation (IPI) in Auftrag gegeben, das sich für den Schutz des geistigen Eigentums einsetzt. Sie ging von einer Untersuchung aus, die LEK Consulting für den Interessenverband der US-Filmindustrie MPAA erstellt und im Mai veröffentlicht hatte. Damals hatte man noch von einen Schaden von 6,1 Milliarden US-Dollar errechnet und lag damit bereits rund 75 Prozent über den gängigen Schätzungen.

Ausgehend von diesem Wert nutzte IPI von der US-Regierung vorgegebene mathematische Modelle, um Multiplikatoreffekte auf die Wirtschaft zu berechnen. Die erste Studie habe Verluste etwa der Zulieferer der Filmindustrie und der Zulieferer dieser Zulieferer nicht erfasst. Auch die Verluste beim Kinokartenverkauf oder Videoverleih seien nicht berücksichtigt worden. Diese stiegen allein schon durch Privatkopien, die an Freunde verliehen würden. Hier setzen jedoch die Kritiker der Studie an: Längst nicht jeder, der eine geliehene Filmkopie anschaut, würde für diesen Film auch ins Kino gehen oder eine DVD leihen. (ad)