Filmstudios lassen größte illegale Streaming-Seite schließen

Die "größte Organisation von illegalem Streaming der Welt" ist nicht mehr erreichbar: Fmovies wurde von vietnamesischen Behörden vom Netz genommen.

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Fernbedienung von Streaming-Angebot

(Bild: REDPIXEL.PL/Shutterstock.com)

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Einem Verband von Filmstudios ist in Zusammenarbeit mit den vietnamesischen Behörden ein Schlag gegen "die größte Organisation von illegalem Streaming der Welt" gelungen. Das teilte die Alliance for Creativity and Entertainment, kurz ACE, am Donnerstag mit.

In Zusammenarbeit mit der Polizei im vietnamesischen Hanoi habe man die Plattform Fmovies und zugehörige Webseiten vom Netz nehmen können, schreibt die Allianz. Zu den ACE-Mitgliedern gehören unter anderem Netflix, Amazon, Disney, Sky, Paramount, Sony sowie die deutschen Unternehmen Constantin Film und RTL Deutschland.

"Die Zerschlagung von Fmovies ist ein überwältigender Sieg für Darsteller, Crews, Autoren, Regisseure, Studios und die kreative Gemeinschaft auf der ganzen Welt", sagte der ACE-Vorsitzende Charles Rivkin. "Mit der Führung der ACE und der Partnerschaft des Ministeriums für öffentliche Sicherheit und der Stadtpolizei von Hanoi gehen wir gegen kriminelle Aktivitäten vor, verteidigen die Sicherheit des Publikums, verringern die Risiken für Millionen von Verbrauchern und schützen die Rechte und den Lebensunterhalt der Filmschaffenden."

Auf Fmovies und den zugehörigen Plattformen waren Filme und Serien illegal gehostet, die Nutzer kostenlos anschauen konnten. Laut der ACE war speziell die Seite Fmoviesz.to gut besucht: 2023 soll sie in der weltweiten Rangliste aller Webseiten nach Besuchern auf Platz 280 gelegen haben.

Zu den weiteren Plattformen, die die ACE und die vietnamesische Polizei vom Netz genommen haben, gehören bflixz, flixtorz, movies7, myflixer, und aniwave. Zusammen sollen diese Webseiten zwischen Januar 2023 and Juni 2024 6,7 Milliarden Mal besucht worden sein. Zudem haben die Behörden die Videohosting-Plattform Vidsrc.to gesperrt, die auf hunderten weiteren Piraten-Webseiten zum Einsatz kommen soll. Die vietnamesischen Betreiber des Netzwerks wurden verhaftet.

Laut dem Fachmedium Torrentfreak war Fmovies bereits seit Juni nicht mehr erreichbar. Viele der mit Fmovies verbundenen Seiten hätten versucht, den Behörden zu entkommen. Sie wurden laut Torrentfreak schließlich am Montag vom Netz genommen.

Hinter dem Schlag gegen den Piraterie-Ring scheinen auch diplomatische Bemühungen zu stehen. "Die Rechte an geistigem Eigentum zu stärken, ist ein wichtiges Element der umfassenden Partnerschaft zwischen den USA und Vietnam", zitiert die ACE den US-Botschafter Marc E. Knapper in ihrer Pressemitteilung. "Diese Strafverfolgungsmaßnahmen zeigen Vietnams Engagement für die Durchsetzung der Rechte an geistigem Eigentum und tragen zu einem wirtschaftlichen Ökosystem bei, in dem Schöpfer und Erfinder gedeihen können."

(dahe)