Final Cut Pro: Videosoftware soll künftig Untertitel per KI erstellen

Apple hat ein Update für seine Videoschnittsoftware Final Cut Pro angekündigt. In der nächsten Version können Nutzer ihre Videos per KI untertiteln lassen.

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Final Cut Pro X

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple plant für eine künftige Version seiner Videoschnittsoftware Final Cut Pro eine neue Funktion, mit der Nutzer mittels Künstlicher Intelligenz automatisch Untertitel generieren lassen können. Dies wurde beiläufig im Vorstellungsvideo des neuen Mac mini mit M4-Chip erwähnt (Minute 3:50). Der runderneuerte kleinere Mac stellte Apple im Rahmen einer Ankündigungswoche vor. Wenige Sekunden lang war in dem Video zu sehen, wie die Untertitel erzeugt werden.

Bislang unterstützt Final Cut Pro das Importieren bestimmter Dateiformate (CEA-608, iTT und SRT), in denen Untertitel hinterlegt sind. Nutzer können diese auch in der Videoschnittsoftware selbst per Hand anlegen. Die Untertitel können in einem Format exportiert werden, das sich anschließend in Videoportalen wie YouTube importieren lässt. Eine geeignete Möglichkeit, sie gleich beim Export in das Videobild einzustanzen, gibt es von Apple selbst nicht. Hierfür müssen Nutzer auf zumeist kostenpflichtige Plug-ins zurückgreifen, die diese Arbeit erledigen.

Bildschirmfoto aus dem Vorstellungsvideo des Mac mini M4 mit der neuen Funktion in Final Cut Pro.

(Bild: Apple; Screenshot: heise online)

Ob die neue Funktion die Untertitel nur für den Export hinterlegt oder auch eine Möglichkeit bietet, sie ins Bild zu integrieren, wie es zum Beispiel in vielen Social-Videos praktiziert wird, gilt es abzuwarten. Auch heute schon können Nutzer mit Tools wie der KI-Transkribierungssoftware MacWhisper Untertitel anlegen. Dafür müssen sie allerdings die Audiospur ihrer Produktion vorher in Final Cut exportieren, in MacWhisper einlesen und transkribieren lassen und das Ergebnis mit Timecodes wieder in Final Cut importieren. Diese zusätzlichen Arbeitsschritte würden mit Apples neuer Funktion entfallen.

Das Onlineportal Macrumors will in dem kurzen Videoclip gar weitere KI-Funktionen ausgemacht haben, die Apple selbst nicht explizit erwähnte. So ist von einer magnetischen Maskenfunktion die Rede und von weiteren KI-Effekten. Als möglicher Zeitpunkt für die Veröffentlichung des Updates oder zumindest einer Vorstellung weiterer Details wird der FCP Creative Summit gehandelt. Das Treffen von Final-Cut-Profinutzern findet vom 13. bis zum 15. November am Apple-Hauptsitz in Cupertino (Kalifornien) statt. Für den letzten Tag gibt es bislang noch einen Vortrag in dem veröffentlichten Programm, bei dem Referent und Thema ungenannt bleiben. An jenem Tag findet nachmittags auch eine Fragerunde mit dem Final-Cut-Team von Apple statt.

Zuletzt wurde im Sommer mit Version 10.8 der Mac-Version von Final Cut Pro ein größeres Update ausgeliefert, das auch KI-Funktionen enthielt. Mit diesen können Licht und Farben in Videos automatisch angepasst werden.

(mki)