Seit 1988 auf dem Mac: "Finale ist nicht mehr die Zukunft der Notensatzbranche"

MakeMusic hat sich entschieden, die Entwicklung von Finale nach 35 Jahren einzustellen. Auch die Windows-Version verschwindet. Die Firma empfiehlt Alternativen.

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Finale-Icon: Byebye nach drei Jahrzehnten

Finale-Icon: Byebye nach drei Jahrzehnten.

(Bild: MakeMusic)

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Ende nach bald vier Jahrzehnten: Das Notensatzprogramm Finale von MakeMusic ist künftig nicht mehr erhältlich, egal ob für macOS oder Windows. Das kündigte der Entwickler in der vergangenen Woche in seinem Blog an. "Nach mehr als 35 Jahren haben wir uns entschlossen, Finale und alle dazugehörigen Produkte – PrintMusic, Notepad und Songwriter – einzustellen. Wir möchten all unseren treuen Nutzern unseren tiefsten Dank aussprechen", schreibt die Firma. Finale sei inzwischen "nicht mehr die Zukunft der Notensatzindustrie" – das sei eine Realität, der man nach 35 Jahren ehrlich gegenübertreten müsse. "Anstatt neue Versionen von Finale zu veröffentlichen, die unseren Nutzern nur einen marginalen Wert bieten würden, haben wir uns entschlossen, die Entwicklung von Finale einzustellen."

Greg Dell'Era, Präsident von MakeMusic, möchte nun, dass Nutzer auf andere Programme wechseln. Das soll insbesondere Dorico Pro sein, das von Steinberg stammt. Finale- und PrintMusic-Kunden können dazu einen Rabatt erhalten – statt 579 US-Dollar kostet sie eine Lizenz nur 149 Dollar. Geplant ist außerdem, dass Finale v27 für Nutzer, die ein Crossgrade zu Dorico Pro durchführen, zum Download angeboten wird, damit diese ihre Finale-Dateien mittels MusicXML 4.0 exportieren können – "der robustesten Version von MusicXML".

Eine Autorisierung von Finale soll "für immer" möglich sein, schreibt der MakeMusic-Präsident in einem Update zur ursprünglichen Ankündigung. Es könne allerdings passieren, dass Veränderungen beim Betriebssystem Probleme verursachen. Ursprünglich sollte die Autorisierung nur für ein Jahr erlaubt werden. Den Finale-Installer für ein einmal erworbenes Paket soll es zudem weiterhin zum Download über den MakeMusic-"eStore" geben – vermutlich mindestens noch bis August 2025. Weiterer technischer Support ist weder für Finale noch PrintMusic vorgesehen.

Die Entwicklung von Finale begann bereits Mitte der Achtzigerjahre, die erste Version erschien dann 1988. Sie war anfangs für Macintosh II, SE und Mac Plus vorgesehen. Später kam dann auch eine Windows-Version hinzu. Seither hat sich die Anwendung regelmäßig weiterentwickelt.

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MakeMusic räumte ein, dass man von Dorico Pro überholt wurde. "Als Dorico 2016 auf den Markt kam, setzte es eine völlig neue Messlatte für die Branche. Die Dutzenden von schnellen Veröffentlichungen seither haben Leidenschaft, Engagement und Expertise des Dorico-Teams unter Beweis gestellt", lobte Dell'Era.

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(bsc)