Finanzbehörden ermitteln wegen Infineon-Börsengang

Der frühere Konzernchef Ulrich Schumacher habe sich laut Konzernkreisen über Treuhänder zusätzliche Aktien im Rahmen des Programms "Friends & Family" reservieren lassen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung".

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Von
  • dpa

Die Finanzbehörden ermitteln nach Informationen der Süddeutschen Zeitung wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit dem Börsengang des Chipkonzerns Infineon im März 2000. Der frühere Konzernchef Ulrich Schumacher habe sich laut Konzernkreisen über Treuhänder zusätzliche Aktien im Rahmen des Programms "Friends & Family" reservieren lassen, berichtete die Zeitung. Die Finanzbehörden untersuchten nun, ob in diesem und anderen Fällen möglicherweise Steuern hinterzogen wurden. Ende vergangenen Jahres seien die Zentralen von Infineon und der früheren Konzernmutter Siemens durchsucht worden.

Im Rahmen des Aktienprogramms wurde beim Börsengang ein Teil der begehrten Aktien für das Management und Geschäftsfreunde reserviert. Nach Informationen der Süddeutschen trat dabei unter anderem Infineon-Vorstand Peter Bauer als Treuhänder auf. Er habe die Hälfte seines Pakets für die Familie Schumacher erworben. Schumacher sagte der Süddeutschen Zeitung: "Das Unternehmen und der Aufsichtsrat hatten ein Interesse daran, dass der Vorstand so viele Aktien wie möglich zeichnet, um damit das Commitment des Vorstands zum Unternehmen zu fördern." Gegen Schumacher wird mittlerweile auch im Zusammenhang mit der Infineon-Schmiergeldaffäre ermittelt. (dpa) / (jk)