Fintech: Fidor Bank soll 2024 liquidiert werden

Die Fintech-Firma Fidor Bank soll liquidiert werden. Der französische Mutterkonzern BPCE will Fidor bis 2024 auflösen, Kunden erhalten bald die Kündigung.

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(Bild: PureSolution/Shutterstock.com)

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Die in München ansässige Direktbank Fidor Bank wird aufgelöst: Der derzeitige Besitzer, die französische Großbank BPCE, will das Fintech-Tochterunternehmen bis Mitte 2024 liquidieren. Darüber berichtet Finanz-Szene. 2020 hatte BPCE bekannt gegeben, die Fidor Bank an den Finanzinvestor Ripplewood zu verkaufen. Das Geschäft wurde jedoch nie vollzogen. Lediglich die IT-Sparte – abgespalten als Fidor Solutions – konnte an den französischen Konzern Sopra Steria verkauft werden.

Das Geschäft mit neuen Kunden soll eingestellt werden, Bestandskunden sollen ab Beginn des Jahres 2023 eine Kündigung erhalten, berichtet Finanz-Szene. BPCE hatte das Unternehmen 2016 gekauft, jedoch entwickelte sich die Investition unvorteilhaft für BPCE. Das Geschäft der Fidor Bank lief operativ nie so wie gewünscht, BPCE musste selbst Geld aufwenden, um die Verluste des zugekauften Unternehmens zu kompensieren.

Bis zuletzt kämpfte die Fidor Bank gegen Verluste. So zerbrach beispielsweise Anfang 2020 eine Zusammenarbeit mit Telefónica beim "O₂ Banking" genannten speziellen Konto für Smartphone-Benutzer wegen Differenzen zwischen den Beteiligten; die Kooperation hatte 2016 begonnen. Telefónica suchte sich eine neue Bank als Partner. Die verlorenen zusätzlichen Kunden aus dieser Zusammenarbeit bedeuteten für die Fidor Bank einen herben Verlust.

Laut dem Bericht von Finanz-Szene hatte BPCE sich zuletzt noch bemüht, einen Käufer zu finden. Weil das erfolglos blieb, schreitet der Besitzer nun zur Liquidierung, bei der die Prüfgesellschaft KPMG unterstützen soll.

(tiw)