Flexgate beim MacBook Pro: Apple erneut verklagt

Nutzer, deren Display wegen eines Kabelfehlers ganz oder teilweise ausfiel, haben in den USA eine Sammelklage gestartet.

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Flexgate beim MacBook Pro: Apple erneut verklagt

Der Problembereich.

(Bild: iFixIt)

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Apple wird mit einer neuerlichen Sammelklage frustrierter Kunden in den USA konfrontiert: Diesmal geht es – übrigens nicht zum ersten Mal – um das sogenannte Flexgate-Thema. Dabei kam es bei bestimmten MacBook-Pro-Modellen nach einer gewissen Nutzungszeit zu Ausfällen des Bildschirms – entweder komplett oder teilweise. Grund scheint ein zu fragil ausgelegtes Flachbandkabel zu sein, das für die Versorgung des Backlights der Schirme zuständig ist. Erkennen kann man das Problem am sogenannten Stagelight-Effekt – dabei sieht der Bildschirm aus, als werde er mit Bühnenscheinwerfern beleuchtet.

Apple hatte für das Problem im Jahr 2019 bereits ein kostenloses Reparaturprogramm aufgelegt. Dem Konzern zufolge sei "ein kleiner Prozentsatz" von Modellen zwischen Oktober 2016 und Februar 2018 betroffen, die zwei oder vier Thunderbolt-3-Ports haben – allerdings werden hier nur die 13-Zoll-Modelle aufgeführt, nicht die ebenfalls manchmal betroffenen 15-Zoll-Maschinen. Apple will betroffene 13-Zoll-Rechner kostenlos reparieren, auch wenn diese nicht mehr von der gesetzlichen Gewährleistung oder Apples hauseigenem AppleCare-Geräteversicherungsschutz abgedeckt sind. Dies gelte für vier Jahre nach dem ersten Retail-Verkauf der Maschine.

Die nun vor dem U.S. District Court for the Northern District of California eingereicht Sammelklage will erreichen, dass auch die 15-Zoll-MacBook-Pro-Maschinen ins Reparaturprogramm aufgenommen werden. Es handelt sich um Geräte, die seit 2016 produziert wurden. Apple habe diese ignoriert, so die Klageschrift, "trotz der Tatsache, dass Apple [den Grund des Problems] sowohl kannte als auch kennen musste".

Vor dem Reparaturprogramm mussten die Nutzer ihrer Maschinen außerhalb der Gewährleistungs- und Garantiezeit kostenpflichtig reparieren lassen, was bei Displays 800 und mehr Euro kosten kann. Bei 15-Zoll-Rechnern war dies stets so. Apple habe das defekte Flachbandkabel gekannt und auch die Kommentare der Endkunden im Firmenforum wahrnehmen müssen, so die Sammelkläger. Zudem soll der Konzern solche Postings auch gelöscht haben. Die Sammelklage will Apple nun zu Schadenersatz zwingen sowie zur Zahlung der Gerichtskosten. Außerdem müsse Apple alle betroffenen Geräte nennen.

Die Klage erinnert an eine ähnliche "Flexgate"-Sammelklage, die im Mai eingereicht wurde. Es ist denkbar, dass die Richter beide Vorgänge zusammenlegen, um den Rechtsstreit zu vereinfachen. (bsc)