Flexible Elektronik: Arduino, Pico und Co. in Form biegen

Moderne Konsumelektronik wird oft in das Gehäuse gefaltet, inzwischen sind diese flexiblen Elektroniken auch für kleine Stückzahlen bezahlbar.

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Hände biegen ein Arduino-Clone auf flexibler Platine
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Carsten Wartmann

Wer schon mal moderne Elektronik repariert oder auch nur geöffnet hat, kennt sie: flexible Verbinder und gefaltete Träger für Elektronik. Dünn und flexibel kann so die Elektronik praktisch in das Gehäuse gefaltet werden und ermöglicht eine hohe Packungsdichte. Seit einiger Zeit ist diese Fertigung auch in Prototyp-Stückzahlen bei den großen Leiterplatten-Dienstleistern erhältlich, und es erscheinen erste Produkte jenseits der großen Konsumelektronik.

Mit FlexiPi gab (siehe unten) es einen Kickstarter-Crowdfunding, der einen flexiblen Raspberry Pico produzieren möchte. Da ja die Soft- und Hardware des Raspberry Pi Pico Open Source ist, haben die Macher des Kickstarters einfach das Board-Design des Originals genommen und wollen es für etwa 20 US-Dollar auf einem flexiblen Träger produzieren lassen. Seit gestern ist die Finanzierung bei Kickstarter allerdings ausgesetzt. Welche Gründe dies hat, ist leider bisher nicht ersichtlich, die möglichen Gründe erklärt Kickstarter auf einer Webseite.

Der Projektgründer schreibt in den Kommentaren auf Kickstarter, die Firma hätte keinen besonderen Grund für diese Maßnahme genannt und er wolle eine neue Kampagne starten.

Mit den Angeboten und Nachlässen kombiniert mit günstigen (wenn auch langsamen) Versandoptionen ist es allerdings gar nicht so schwierig, eine eigene flexible Platine fertigen zu lassen. Vor allem große chinesische Fertiger, wie JLBPCB oder PCBWay haben die Option für flexible Leiterplatten schon lange im Programm.

Ein kleines (10 x 40 mm) Board, das ich gerade entwerfe, kostet auf normalem Glasfaser-FR-4 unter 3 Euro, als flexibles Board nicht ganz 16 Euro. Bei beiden Preisen ist allerdings schon ein Discount von 6,55 Euro abgezogen, weil ich direkt aus EasyEDA, dem E-CAD von JLCPCB exportiert habe. Schaut man aber nach ein paar Coupons, kann man auch hier oft noch sparen, die Hersteller verteilen diese Coupons groĂźzĂĽgig, um auch die kleinste LĂĽcke in ihren Produktionen zu fĂĽllen.

Auch wenn diese Preise stark schwanken und bei meinem kleinen Beispiel Board wohl nicht ganz repräsentativ sind: Braucht man flexible Elektronik, ist dies heutzutage auch in kleinen Stückzahlen für Hobby-Anwender möglich.

Der YouTube-Kanal https://www.youtube.com/@EDISON_SCIENCE_CORNER hat schon vor zwei Monaten einen flexiblen Arduino-Clone fertigen lassen. In dem Video wird nochmals der gesamte Vorgang für JLBPCB gezeigt. Beim Löten sollte man nicht zu viel Temperatur oder ein Lötzinn für niedrige Temperaturen verwenden, um das Board nicht zu beschädigen.

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Das Nachbauen von klassischen Boards wie Arduino oder Pico ist natĂĽrlich nicht so oft sinnvoll, wenn man nicht einen Arduino in ein Rohr schieben muss. Interessant wird es eher, wenn man die Eigenschaft der flexiblen Elektronik ausnutzt und direkt dafĂĽr konstruiert. Hier ist der Kanal von Carl Bugeja bekannt. Von springenden Miniaturrobotern ĂĽber Heizungen bis zu flexiblen schwingenden "holografischen" Displays.

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(caw)