Fliegender, vier Meter langer Roboter bekämpft Feuer

Ein fliegender Roboter könnte zukünftig der Feuerwehr bei Brandlöscharbeiten helfen. Das System hat jedoch noch Verbesserungspotenzial.

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(Bild: TadoLab)

Lesezeit: 3 Min.

Japanische Forscher des TadoLabs der Tohoku University haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Sicherheit von Feuerwehrleuten bei Bränden zu erhöhen. Dazu haben sie einen Löschroboter in Form eines "fliegenden Drachen" entwickelt. Der speit jedoch kein Feuer, sondern ganz im Gegenteil Wasser.

Den Aufbau des "Dragon Firefighters" beschreiben die Forscher in ihrem wissenschaftlichen Paper "Development of a remotely controllable 4 m long aerial-hose-type firefighting robot", der in Frontiers in Robotics and AI erschienen ist. Der Roboter besteht aus einer mobilen Löscheinheit mit Rädern, die auf dem Boden fährt sowie einem Feuerlöschschlauch, der sich durch acht ansteuerbare Wasserdüsen in der Luft hält und zugleich ein Feuer löschen kann.

Bis zu zwei Meter hoch kann der Schlauch in die Luft getrieben werden, heißt es in der Studie. Die Wasserdüsen befinden sich am Schlauchkopf und in der Mitte des Schlauches. Der Roboter kann so präzise bewegt und angesteuert werden. Autonom funktioniert das aber nicht, er wird von einem Operator fernbedient. Das Wasser wird über die mobile Löscheinheit von einem Löschfahrzeug aus zugeführt. Rund 14.000 Liter Wasser stehen so für einen Feuerlöschvorgang zur Verfügung.

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Das Wasser kommt mit einem Druck von bis zu einem Megapascal aus den Düsen, mit einer Geschwindigkeit von 6,6 l pro Sekunde. Unterstützt wird der Operator von zwei Kameras, die an der vorderen Düseneinheit angebracht sind. Eine konventionelle und eine Wärmebildkamera helfen ihm dabei, den Brandherd zu lokalisieren und die Wasserdüsen genau auszurichten.

Bei ersten Tests konnte der fliegende Roboter erfolgreich ein Feuer aus einer Entfernung von vier Metern löschen. Dabei haben die Forscher noch einiges an Verbesserungspotenzial ausmachen können.

"Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass der ursprüngliche passive Dämpfungsmechanismus, der den Schwingungen des Dragon-Firefighter-Körpers entgegenwirkt, unpraktisch war: Es dauerte zu lange, ihn auf den Flug vorzubereiten. Wir haben auch festgestellt, dass die Hitze von Bränden zu einer schädlichen Verformung des Kunststoffs im Freien führen kann, das das Wellrohr, den Wasserschlauch und die elektrischen Kabel hält", sagt Dr. Yu Yamauchi, einer der Autoren der Studie.

Die Verbesserungen sind in der Studie bereits eingeflossen. So wurde etwa die Wasserabdichtung sowie die Düseneinheit überarbeitet. Letztere hat nun einen größeren Wirkbereich. Zudem kann der Wasserfluss besser kanalisiert werden.

Die Wissenschaftler arbeiten jetzt noch an weiteren Verbesserungen. Bis das System aber bei realen Feuerwehreinsätzen verwendet werden kann, dürfte noch einige Zeit vergehen. Die Forscher gehen davon aus, dass es erst in etwa zehn Jahren zur Brandbekämpfung einsatzbereit ist. Dann soll die Reichweite allerdings auch mehr als zehn Meter betragen.

(olb)