Flugtaxi: Honeywell liefert Komponenten für und beteiligt sich an Lilium

Das US-Unternehmen soll unter anderem das Flugsteuerungssystem liefern und will sich mit Aktien beteiligen.

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Technik von Honeywell soll dafür sorgen, dass im Lilium Jet nur ein Pilot sitzen muss. So wie hier wird es aber im kommenden Flugtaxi wohl nicht aussehen.

(Bild: Honeywell)

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Lilium will sein künftiges elektrisch betriebenes siebensitziges Flugtaxi mit elektronischen Systemen von Honeywell ausrüsten. Außerdem wird der US-amerikanische Mischkonzern Anteilseigener an dem deutschen Unternehmen.

Honeywell soll unter anderem sein "Compact Fly-By-Wire" als Flugsteuerungssystem liefern, das für die Steuerung der beweglichen Teile verantwortlich sein soll. Dazu gehören 36 Steuerflächen und Kanallüfter. Liliums CPO Yves Yemsi bezeichnet die Technik als Schlüsselelement für den Lilium Jet.

Außerdem soll Honeywoll zu dem Flugtaxi ein Avioniksystem beitragen, das Piloten eine vereinfachte Benutzeroberfläche bieten soll. Dieses System hätten die beiden Unternehmen auf den Jet zugeschnitten. Es soll die Schulungszeit verkürzen und den Betrieb durch einen einzelnen Piloten oder eine einzelne Pilotin unterstützen, dadurch könnten mehr Passagiere in dem Jet Platz finden. Zum ersten Testflug soll er nächstes Jahr abheben.

In Lilium investieren will Honeywell über den Kauf von Stammaktien im Zusammenhang mit dem Börsengang des Flugtaxi-Herstellers. Dieser will an die Börse geraten, indem er sich von der Special Purpose Acquisition Company Qell übernehmen lässt. Wie hoch Honeywells Investition in Lilium ausfällt, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

Das 2015 gegründete Unternehmen Lilium will nicht nur bis 2024 ein Fluggerät marktbereit haben, sondern auch ein komplettes Urban-Air-Mobility-System einschließlich Landeplätzen anbieten. Honeywell sieht darin nach eigenen Angaben ein "enormes Potenzial", UAM werde ein neues Zeitalter der Luftfahrt einleiten. Das Unternehmen arbeitet nicht nur am Lilium, sondern auch für den Konkurrenten Vertical Aerospace.

Senkrechtstarter Lilium Jet (45 Bilder)

2025 soll die zweite Fabrik in Betrieb genommen werden.
(Bild: Lilium)

Neben Honeywell sind bereits Toray Industries, Aciturri und Lufthansa Aviation Training an der Entwicklung des Lilium Jets beteiligt. Hinzu kommen Infrastrukturanbieter wie die Tavistock Development Company und der Flughafenbetreiber Ferrovial, der die Entwicklung von bis zu 14 Landestellen genannt Vertiports in Florida unterstützen will.

(anw)