Flugtaxis: Ehemaliger Airbus-Manager soll Volocopter auf Kurs bringen

Dirk Hoke übernimmt die Geschäftsführung von Volocopter, um die Zertifizierung für Lufttaxis weiter voranzubringen und das Geschäft zu monetarisieren.

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(Bild: Volocopter)

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Das deutsche Luftfahrtunternehmen Volocopter verpflichtet den früheren Chef von Airbus Defence & Space, Dirk Hoke, als neuen Geschäftsführer und Managing Director. Hoke löst damit Florian Reuter ab. Seine Tätigkeit soll Hoke nach einer Übergangsphase ab September 2022 übernehmen, entschied der Beirat von Volocopter am Dienstag. Die Vereinbarung dazu soll jedoch schon Ende 2021 geschlossen worden sein.

Reuter hatte das 2011 gegründete Luftfahrt-Start-up Volocopter in den vergangenen sieben Jahren angeführt. Zuletzt überstieg der taxierte Unternehmenswert die 1-Milliarde-Dollar-Grenze für den Einhorn-Status mit 1,7 Milliarden US-Dollar deutlich. Zu einem Börsengang war es jedoch auch davor nicht gekommen. Das Marktumfeld sei zu schwierig, hieß es zur Begründung.

Anfang März 2022 gab Reuter im Zuge einer neuen 170 Millionen schweren Finanzierungsrunde an, dass ein Börsengang Volocopters erst dann erfolge, wenn Volocopter in den Markt eintritt, also dann, wenn Zertifizierungen für die Lufttaxis und Lastendrohnen des Unternehmens vorliegen und das Geschäftsmodell entsprechend belastbar ist.

Bei der Zertifizierung könnte Hoke seine bei Airbus gesammelten Erfahrungen im Luftfahrtgeschäft ausspielen, denn die Zulassungen für den Luftraum für das elektrisch angetriebene urbane Lufttaxi Volocity, den Senkrechtstarter Voloconnect und der Schwerlastdrohne Volodrone stehen noch aus. Ohne diese Zertifizierungen kann kein Markteintritt erfolgen.

Bisher verbrennt Volocopter nur Geld. Zu Beginn finanzierte sich Volocopter ĂĽber Crowdfunding, dann stiegen insgesamt mehrere Hundert Investoren ein, darunter auch die Deutsche Bahn und Daimler. Insgesamt nahm Volocopter 579 Millionen Dollar seit ihrer GrĂĽndung ein. Volocopter sieht sich derzeit gut aufgestellt, um damit zum "unbestrittenen MarktfĂĽhrer im Bereich UAM" (Urban Air Mobility) zu werden. Die derzeitige Ausgangsposition habe das Unternehmen Reuter zu verdanken, heiĂźt es von Volocopter.

Dirk Hoke ist ab September neuer Geschäftsführer und Managing Director von Volocopter.

(Bild: Volocopter)

Nach Angaben von Volocopter sei Reuters Rückzug eine persönliche Entscheidung gewesen. Er werde als "Freund und Gesellschafter" erhalten bleiben und bis zur vollständigen Übergabe an Hoke im September im Unternehmen verbleiben. Danach will Reuter eine Auszeit nehmen. Er sei es auch gewesen, der Hoke als seinen Nachfolger vorgeschlagen habe.

Hoke selbst gibt sich für seine zukünftige Aufgabe optimistisch: "Meine Erfahrungen bei Airbus und Siemens werden uns helfen, die führende Marktposition, die Volocopter unter Florians Führung erreicht hat, zu monetarisieren.“

Volocopter will weltweit in größeren Städten Flugtaxis betreiben, konkurriert dabei unter anderem mit den Unternehmen Lilium, Archer und Joby Aviation, die allesamt an der Börse notiert sind, in den letzten Monaten aber erhebliche Kursverluste erlitten haben.

Vom Volocopter zur Volocity (57 Bilder)

Am 8. August 2024 absolvierte Volocopter mit dem Velocity einen Testflug auf dem Flugplatz von Saint-Cyr-l'École absolviert, dem ersten kommerziellen Vertiport für elektrisches vertikales Starten und Landen (eVTOL), der gerade eingeweiht wurde.

(olb)