Flunderflaches Foldable: Honor Magic V2 ist leichter als ein iPhone 14 Pro Max

Honors Faltphone Magic V2 ist kompakter und leichter als die etablierte Konkurrenz. Zusammengeklappt ist es nur 9,9 Millimeter flach.

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(Bild: heise online)

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Von
  • Robin Brand

Zusammengeklappt ist es fast so flach wie ein herkömmliches Smartphone: Mit dem Magic V2 hat Honor ein Foldable vorgestellt, das dem Platzhirsch Samsung ordentlich Konkurrenz machen dürfte – so es denn nach Europa kommt. Denn so flach und leicht war bisher noch kein Foldable. Zunächst wird das Gerät allerdings nur in China erhältlich sein. Ein späterer Verkauf in Europa ist aber wahrscheinlich.

Das V2 ist das flachste unter den großen Foldables, also solchen, die sich zusammengeklappt wie ein normales Smartphone bedienen lassen und auseinandergeklappt fast auf Tablet-Maße anwachsen. Zusammengeklappt ist es nur 9,9 Millimeter dünn, und damit deutlich flacher als das Samsung Galaxy Fold4 oder das Google Pixel Fold. Allerdings ragt der Kamera-Bump einige Millimeter aus dem Gehäuse heraus. Auseinandergeklappt misst das Smartphone 15,7 × 14,5 × 0,47 cm, zusammengeklappt 15,7 × 7,4 × 0,99 cm. Angaben, wie viel dicker das Gerät mit Kamera-Bump ist, macht Honor nicht.

Wie flach das Honor Magic V2 ist, zeigt ein Vergleich mit dem nicht faltbaren Apple iPhone 13 Pro Max, das kaum schlanker ist.

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Mit 231 Gramm ist das V2 auch leichter als die Konkurrenz und sogar einen Hauch leichter als das iPhone 14 Pro Max (240 Gramm). Wir hatten das Gerät bereits kurz in den Händen und tatsächlich bedient es sich zusammengeklappt ähnlich wie ein herkömmliches Smartphone. Das liegt auch am 20:9-Seitenverhältnis des 6,43-Zoll-Frontbildschirms: Bei nicht faltbaren Handys setzen die Hersteller meist auf ähnliche Displaygrößen. Foldables wie das Galaxy Fold4 sind dagegen oftmals mit langgestreckten Frontdisplays im 23:9-Format bestückt.

Der schlanken Linie zum Trotz ist das Scharnier des Faltphones nach Honor-Angaben besonders widerstandsfähig. 400.000 Faltvorgänge überstehe es mindestens, Samsung verspricht für das Fold4 lediglich 200.000 Faltvorgänge. Honor baut das Scharnier aus fast 100 Einzelteilen zusammen. Als Materialien kommen Stahl und Titan zum Einsatz. Im Unterschied zum V2 sind die kräftigeren Konkurrenten von Samsung und Google aber gemäß IPX8 gegen kurzzeitiges Untertauchen in Süßwasser geschützt.

Honor Magic V2 (9 Bilder)

(Bild: heise online)

Im V2 stecken zwei Akkus mit einer Gesamtkapazität von 5000 mAh. Um diese in den nur 4,7 mm dünnen Gehäusehälften unterzubringen, greift Honor auf einen speziellen Lithium-Ionen-Akku zurück. Dieser erreicht laut Hersteller durch den Einsatz von Silizium und Carbon für die Anode anstelle von Graphit eine höhere Energiedichte. Das erlaube es, die Batterien besonders flach zu bauen. Platz für eine Spule zum Drahtlosladen blieb dennoch nicht, das Magic V2 lädt nur am Kabel, mit maximal 67 Watt.

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Honor stattet das Foldable mit Stiftunterstützung aus. Sowohl auf dem Front- als auch auf dem Innenbildschirm kann man handschriftliche Notizen anfertigen. Den Stylus bindet das V2 per Bluetooth an.

Sowohl auf dem Front- als auch auf dem Innendisplay kann man handschriftliche Notizen per Stylus anfertigen.

(Bild: heise online )

Das 6,43-Zoll-Frontdisplay stellt 2376 × 1060 Pixel und maximal 120 Hertz dar und strahlt laut Honor bis zu 2500 cd/m2 hell. Eine Angabe, die mit Vorsicht zu genießen ist: Bisher konnten wir eine solch hohe Maximalhelligkeit im c't-Labor bei keinem Smartphone messen. Das Innendisplay im 10:9-Format misst 7,92 Zoll in der Diagonalen, stellt ebenfalls maximal 120 Hertz dar und soll eine maximale Helligkeit von 1600 cd/m2 erreichen. Beide Displays sollen den DCI-P3-Farbraum vollständig abdecken.

Gleich fünf Kameras packt Honor ins V2, verrät aber nicht allzu viele technische Details. Jeweils eine Selfieknipse sitzt in Front- und Innendisplay (16 MP, f/2,2), dazu gibts drei rückwärtige Kameras. Der weitwinkligen Hauptkamera (50 MP, f/1,9) stehen ein Ultraweitwinkel (50 MP, f/2) und ein Tele (20 MP, f/2,4) zur Seite. Beim Tele handelt es sich um ein 2,5-fach-Zoom, was etwa einer 60-Millimeter-Brennweite entspricht. Für Foldables ist die Ausstattung nicht unüblich, Google bringt im Pixel Fold aber eine Telekamera mit längerer Brennweite unter (rund 112 Millimeter gemäß KB).

Im Innern werkelt ein Qualcomm Snapdragon 8 Gen2 samt 16 GByte Hauptspeicher. Honor bietet das Gerät in China in drei Speichervarianten an (256, 512 GByte und 1 TByte) an. Wie der Vorgänger, das Magic Vs, ist das V2 zunächst nur in China erhältlich – und kostet dort umgerechnet zwischen rund 1130 und 1510 Euro (9000 bis 12000 Yuan), ein deutlicher Preissprung im Vergleich zum Vs, das auf dem chinesischen Markt ab 940 Euro (7500 Yuan) in den Handel gekommen war. Das Vs kam mit einiger Verspätung zum Preis von 1600 Euro in Deutschland auf den Markt. Wenn sich Honor ähnlich lange Zeit lässt mit dem V2, heißt die Samsung-Konkurrenz nicht mehr Fold4, denn dessen Nachfolger steht bereits in den Startlöchern.

(rbr)