Flyby Jackal: Erstmals leichte Raketen von eVTOL vom Flug aus abgeschossen

Von der eVTOL-Plattform Flyby Jackal aus wurden im Flug leichte Mehrzweckraketen abgeschossen. Die Drohne kann militärisch breit eingesetzt werden.

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(Bild: Royal Air Force (Screenshot))

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Der Drohnenhersteller Flyby Technology hat in einem Testversuch zusammen mit dem Rüstungskonzern Thales eine leichte Mehrzweckrakete (Lightweight Multirole Missile – LMM) von seiner eVTOL-Plattform Jackal im Flug aus abgeschossen. Der Test fand bereits im Oktober statt, wurde aber erst in einer Mitteilung am Montag bekannt gegeben. Der Versuch wurde vom Rapid Capabilities Office (RCO) der britischen Royal Air Force (RAF) gefördert.

Entwickelt wurde das unbemannte eVTOL (electric Vertical Take-Off and Landing aircraft) von Flyby, Fachwissen in den Bereichen Konstruktion und Prototypenbau steuerten die türkische FlyBVLOS sowie Maxwell Innovations bei. Jackal soll als eVTOL eine Reihe von Aufgaben auf dem Schlachtfeld übernehmen. Neben der Luftabwehr auf dem Gefechtsfeld sind das Luftunterstützung im Nahbereich, die Bekämpfung von Helikoptern im Flug sowie das Ausschalten von Panzern. Dadurch soll Jackal in der Lage sein, die Nutzung von Landebahnen und Straßen durch den Gegner zu verhindern.

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Zwei der eVTOLs wurden innerhalb von nur sechs Wochen von Flyby gebaut. Das in Belfast beheimatete Unternehmen Thales steuerte die LMM-Raketentechnik bei. Bei dem Versuch wurden zwei LMMs erfolgreich abgefeuert, heißt es von Thales. Das sei nach Angaben des Unternehmens keine leichte Aufgabe gewesen und habe eine sorgfältige Planung und viele Monate der Vorbereitung vorausgesetzt. Erschwert worden sei dies noch durch den Umstand, dass es sich bei Jackal um ein unerprobtes, experimentelles Luftfahrzeug handele.

Jackal ist dabei als Plug-and-Play-System ausgelegt. Das eVTOL kann mit neuer Ausrüstung und Technik versehen werden. Das habe den Vorteil, dass Jackal bei Bedarf auf dem neuesten Stand gehalten werden kann und nicht so schnell veraltet. Auch könne so sichergestellt werden, dass künftige Vorschriften und Lufttüchtigkeitsstandards eingehalten werden können.

Jackal springe in eine Lücke der Wehrtechnik, erklärt Flyby. Viele Staaten könnten sich keine Kampfhubschrauber oder schnelle Jets leisten, die modern genug sind, um auf dem Schlachtfeld zu bestehen. Jackal biete zu einem geringen Preis ein deutlich verringertes Risiko, da es ohne Pilot an Bord auskomme. Zudem könne das System von versteckten Orten wie Wälder aus operieren und benötige durch seine vertikale Aufstiegsmöglichkeit auch keine Landebahnen.

Jackal wird über vier horizontale und vier vertikal angebrachte Triebwerke betrieben, wobei die horizontal angeordneten Triebwerke über je zwei Rotoren verfügen. Genaue Daten zu dem Luftfahrzeug liegen nicht vor.

Update

Wort "Unternehmen" gegen "Staaten" ausgetauscht.

(olb)