Fobizz: Künstliche Intelligenz ist längst in den Klassenzimmern angekommen
Über die Bildungsplattform Fobizz können Lehrkräfte Schülern KI-Tools zugänglich machen. Wie sie das bisher gemacht haben, hat sich Fobizz genauer angesehen.
Knapp ein Jahr nach Einführung von ChatGPT hat die Lehrkräfte- und Bildungsplattform Fobizz den bisher erfolgten Einsatz von KI im Unterricht untersucht. Über die Fobizz-Plattform können Lehrkräfte unter anderem Unterrichtsmaterialien gestalten und ihrer Schülerschaft auch die Nutzung von eingebundenen KI-Tools ermöglichen. Fobizz zufolge habe man nun die Daten von 25.000 virtuellen Klassenräumen ausgewertet, die im Zeitraum von März bis November 2023 angelegt wurden. Dr. Diana Knodel, Gründerin des Start-ups, resümiert: Künstliche Intelligenz ist längst in den Klassenzimmern deutscher Schulen angekommen.
Laut Fobizz hätten mittlerweile 215.000 Schülerinnen und Schüler über die eigene Plattform mit KI-Tools gearbeitet. Die Tools würden von Lehrkräften in verschiedenen Kontexten eingesetzt – besonders häufig im Sprachen-Unterricht.
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Folgende Werte hat die Plattform ermittelt: "Die Unterrichtsfächer, in denen die KI-Tools verstärkt eingesetzt werden, sind Deutsch (25,1 Prozent), Englisch (12,8 Prozent), Biologie (11 Prozent), Sozialkunde (9,9 Prozent) und Geschichte (9,4 Prozent). Die Anwendung erstreckt sich auch auf Fächer wie Mathematik, Physik, Informatik, Chemie, Musik, Religion und Geografie. Außerdem fanden die KI-Tools in Kunst, Sport und anderen Fächern Verwendung."
Der Einsatz der KI-Tools verteilt sich auch unterschiedlich auf verschiedene Schularten. So sei KI im Unterricht am häufigsten in Gymnasien genutzt worden (30,4 Prozent). Darauf folgen mit 19,9 Prozent berufliche Schulen und mit 12,5 Prozent Gesamtschulen. Auch Grundschulen tauchen mit 7,8 Prozent in der Auswertung auf.
Assistierender Einsatz
Fobizz zufolge werden die KI-Tools häufig für assistierende Aufgaben eingesetzt, um beispielsweise Fragen zu generieren oder zu beantworten, für Text- und Bildverarbeitung oder zur Erstellung von Inhalten. "Die Datenauswertung zeigt aber auch, dass KI-Tools nicht nur als Werkzeug zur Erstellung von Inhalten dienen, sondern eben auch als Analysehilfe, zur Vertiefung des Verständnisses und vor allem, dass sie die aktive Beteiligung der Schüler:innen fördern", erklärt Knodel. Beispielsweise würden Bewerbungsgespräche mit Chatbots simuliert, das Schreiben von E-Mails assistiert oder KI dazu genutzt, Texte zu verbessern. KI helfe etwa auch dabei, sprachliche Elemente wie Metaphern besser zu verstehen. Dies wertet Fobizz als Möglichkeit, Verständnis zu vertiefen.
Auch habe man anhand der Daten gesehen, dass Lehrkräfte thematisieren, was KI überhaupt ist. Es sei die Frage gestellt worden: "Was ist KI?" Die konkrete Aufgabe habe gelautet: "Beschreibe mithilfe der KI, was eine KI ist. Liste Möglichkeiten und Gefahren durch den Einsatz von KI auf."
Auswertung der Daten
Dem Unternehmen zufolge sei die Auswertung datenschutzkonform ohne Zuordnung zu den einzelnen Lehrkräften erfolgt. Man habe lediglich die genannten Arbeitsaufträge analysiert. Zur Datenanalyse kam der Code Interpreter von OpenAI zum Einsatz.
(kbe)