Fokus auf KI-Chips: Stellenabbau bei AMD
US-Chiphersteller AMD baut vier Prozent seiner weltweiten Belegschaft ab und konzentriert sich auf die Entwicklung von KI-Chips.
Der US-amerikanische Halbleiterkonzern Advanced Micro Devices, kurz AMD, entlässt vier Prozent seiner weltweiten Belegschaft. Das entspricht etwa 1.000 Mitarbeitenden. Das Unternehmen wolle sich auf die Entwicklung von Chips für künstliche Intelligenz (KI) konzentrieren, um mit dem Branchenprimus Nvidia konkurrieren zu können, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
"Im Rahmen der Ausrichtung unserer Ressourcen auf unsere größten Wachstumschancen unternehmen wir eine Reihe gezielter Schritte", sagte ein AMD-Sprecher. Mit anderen Worten: Leute werden entlassen. Diese Nachricht kommt nach einem durchwachsenen Ergebnisbericht für das dritte Quartal. Das Unternehmen konnte zwar Umsatz und Gewinn steigern, vor allem im AMD-Segment für Rechenzentren, in dem die KI-Prozessoren angesiedelt sind, aber die Gaming-Sparte verzeichnete einen Einbruch von 69 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Konzentration auf KI-Chips
Der Markt für KI-Chips ist ein hart umkämpfter. Die leistungsstarken Chips können gewaltige Datenmengen verarbeiten und bilden das Herzstück generativer KI-Technologie wie ChatGPT oder DALL-E von OpenAI. Marktführer Nividia, nicht zuletzt aufgrund des KI-Booms heute das wertvollste Unternehmen aller Zeiten, wird von Unternehmen wie Amazon Web Services (AWS), Intel oder eben AMD herausgefordert.
AMD hat stark in die Entwicklung von KI-Chips investiert und plant laut Reuters, im vierten Quartal des Jahres mit der Massenproduktion einer neuen Version seines KI-Chips namens MI325X zu beginnen. Während einer Telefonkonferenz zu den Quartalsergebnissen erklärte AMD-CEO Lisa Su laut dem Tech-Portal TechCrunch gegenüber Investoren, dass die zukünftigen Chips von AMD mit denen von Nvidia in hohem Maße konkurrenzfähig sein werden. "Unsere M1350-Chips-Serie der nächsten Generation sieht sehr gut aus und ist auf dem besten Weg, in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 auf den Markt zu kommen, mit der größten Steigerung der KI-Leistung, die wir je geliefert haben", sagte sie.
Kosten steigen – der Aktienkurs fällt
Aufgrund der begrenzten Fertigungskapazitäten ist die Ausweitung der Produktion von KI-Chips ein teures Unterfangen. Zuletzt sind die Forschungs- und Entwicklungskosten des Unternehmens gestiegen; der Aktienkurs dagegen hat im Laufe des Jahres rund vier Prozent verloren.
Dafür soll nun bei der Belegschaft gespart werden. Wie viele Mitarbeitende von diesem Schritt betroffen sein oder aus welchen Abteilungen die entlassenen Mitarbeiter kommen werden, ist bislang nicht ganz klar. Der Konkurrent Intel versucht ebenfalls drastisch Kosten zu senken. Das Unternehmen kündigte im Sommer den Abbau von rund 15.000 Arbeitsplätzen an – etwa 15 Prozent der Belegschaft. AWS wiederum versucht, durch das Anbieten von kostenloser Rechenleistung an KI-Forscher und eine an Bedingungen geknüpfte Milliarden-Investition in das KI-Start-up Anthropic, Boden auf Nvidia gutzumachen.
(akn)